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Fischers Fritz: Mit Herrchen zur Versammlung
Oh herrliche Frühlingszeit       -  _
Roland Pleier
 |  aktualisiert: 30.09.2016 17:27 Uhr

Fischers Fritz

Ihr lieben Leut! Jetzt habe ich doch noch einmal schnell ins Fernsehprogramm vom vergangenen Mittwochabend gespitzt. Was da vielleicht so spannendes kam, was die Marktheidenfelder davon abgehalten haben könnte, an dem Abend ins Rathaus zu strömen. Was da war? Bürgerversammlung natürlich! Rund 60 Menschen waren da. Also knapp ein Prozent der Bevölkerung aus der Marktheidenfelder Kernstadt, da wohnen derzeit 8700 Bürger. Liebe Leute, da geht doch noch mehr, oder? Ok, im ZDF kam ein Krimi mit Mariele Millowitsch. Aber wer will schon Fiktion, wenn ein paar Häuser weiter das wahre Leben vor der eigenen Haustür diskutiert wird?

Vielleicht aber haben sich die Leute auch einfach nicht getraut zu kommen, weil sie ihre Frage vorher nicht schriftlich eingereicht hatten? Einfach so spontan mit einer Frage rausplatzen? Stört das nicht? Neun Menschen jedenfalls hatten bereits ihre Anliegen im Vorfeld mundgerecht formuliert, eingereicht und bekamen auch prompt eine Antwort geliefert. Danach wollte so recht keiner mehr diskutieren. Anscheinend haben sich die Menschen im Moment leer-geredet. Ist auch klar: Bürgerversammlung zu den Flüchtlingen, Bürgerversammlung zum Thema Krankenhaus.

Danach hat Weihnachten erst einmal alle satt und beseelt gemacht, so dass die drängendste Frage jetzt vermutlich ist: Wie komme ich an Fasching in mein Kostüm?

Vielleicht liegt es aber auch an der Aufmachung der Bürgerversammlung: Ich will da nur mal einen kurzen Blick nach Urspringen werfen: 70 Leute kamen da immerhin zum ersten Seniorennachmittag im Jahr. Damit klar war, dass hier jeder was sagen darf, hieß die Veranstaltung „Jetzt red i!“ Das wäre vielleicht auch was für Marktheidenfeld, nicht nur versammeln sollt ihr euch, sondern auch reden. Allerdings haben die Urspringer noch einen Trick angewandt, um viele Menschen zum „Jetzt red i“ anzulocken: Kaffee und Kuchen. Da geht immer was. Thematisch waren sich Urspringen und Marktheidenfeld eigentlich ganz nah. Hier wie da ging es um das Thema Flüchtlinge – aber auch um Hundekot. In Urspringen kann man sich die Tütchen für die Häufchen-Entsorgung im Rathaus holen, machen aber wohl nicht alle. In Hädefeld gibt es Tüten-Spender, allerdings wohl zuwenig.

Apropos zu wenig: Jetzt weiß ich auch, warum nicht mehr Leute in die Bürgerversammlung kamen! Die waren alle mit ihrem Hund unterwegs. Gassi gehen! Häufchen aufsammeln oder eben liegen lassen – je nach Tütensituation oder Gemütssituation eben. Also mein Tipp für die nächste Bürgerversammlung: Kaffee für die Menschen und Hundekuchen für alle Vierbeiner. Dann ist der Saal voll!

Euer Fischers Fritz

 
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