Ihr lieben Leut!
Es ist nun die Zeit für den Frühjahrsputz. Nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern auch für Körper und Geist. Jetzt bin ja nicht mehr der Allerjüngste und somit auch mal reif, etwas gegen die langsam einsetzende Verkalkung zu tun. Habt ihr es schon gesehen? Am Fischerbrunnen auf dem Hädefelder Marktplatz erstrahle ich ganz ohne Kalk im schönsten Sandsteinrot. Die Stadt hat mir eine Wellness-Behandlung gegönnt – inklusive einem Peeling. Jetzt fehlt mir nur noch eine Gurkenmaske mit einer leichten Silvanercreme, zart aufgetragen mit einer zarten Spargelspitze.
Essen kann ja so gesund sein, darum wundere ich mich, dass ich überhaupt Kalk ansetzen konnte. Gut gegen Verkalkung sollen ja Knoblauch und Ingwer sein. Jetzt stehe ich da am Marktplatz doch im Schnittpunkt diverser türkischer, griechischer und asiatischer Restaurants und Imbisse und sollte genug Knoblauch- und Ingwerduft abbekommen haben. Hat allem Anschein nach aber nicht gereicht. Wo ich nun wieder so kalkfrei bin, bitte ich die Stadt darum, den Fischerbrunnen vorbeugend mit Knoblauchzehen einzureiben.
Denn so ganz unverkalkt zu denken, das hat schon was. Da fiel mir gleich auf, dass der neue Kindergarten Baumhofstraße genauso teuer wird wie das Rathaus damals. Böse Zungen mögen nun anmerken, es sei nicht fair, einen Kindergarten mit einem Kindergarten zu vergleichen. Der Kindergarten Baumhofstraße wird deutlich teurer als geplant. Das kam am Donnerstag in der Stadtratssitzung raus. Mit 4,1 Millionen Euro wurde der Kindergarten Ende 2015 im Haushalt eingeplant. 18 Monate später sind es 1,1 Millionen Euro mehr. Wenn ich die Zahlen durch mein kalkfreies Fischerhirn jage, dann weiß ich, dass der Bau in den zweieinhalb Stunden Stadtratssitzung rechnerisch schon wieder um 210 Euro teurer geworden ist. Das sollte ein Grund sein, die Sitzungen möglichst kurz und am besten auf der Baustelle abzuhalten, wo die Stadträte gleich die Kindergartenwände verputzen sollten – mit meinem Kalk. Euer Fischers Fritz