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Marktheidenfeld
Fischers Fritz: Eingeschneit eingekauft
Der Hädefelder sorgt sich um den Einzelhandel in der Innenstadt. Dabei ist die Lösung ganz einfach: ordentlich Neuschnee!
Fischers Fritz spricht aus und über Marktheidenfeld
Foto: Main-Post | Fischers Fritz spricht aus und über Marktheidenfeld
Ralf Thees, Redakteur, Main-Post, Redaktion Marktheidenfeld.
Ralf Thees
 |  aktualisiert: 16.01.2019 02:26 Uhr

Ich weiß nicht, ob es in dieser Woche nur mir so ging. Es ist viel passiert, es hätte viel zu bereden gegeben. Über offizielle Bestätigung von dem, was ganz Hädefeld unter der Hand schon lange wusste, nämlich dass Udo Lermann das altehrwürdige Kaufhaus räumen wird.  Darüber dass die Schneise von Bibern angenagten Bäumen sich Hädefeld unaufhaltsam nähert. Selbst darüber, dass die letzte Gastwirtschaft in Bischbrunn den Bierhahn endgültig geschlossen hat, hätte man gerne mit mir reden können.

Doch egal wen ich in Hädefeld traf und welche eleganten Gesprächsmanöver ich durchführte – früher oder später landeten wir bei einem Thema: dem Schnee! Nicht der Schnee hier. Klar hat es auch rund um Hädefeld geschneit, Richtung Urspringen ein bisschen mehr, Richtung Remlingen ein bisschen weniger. Die Leute sprechen über den Schnee in Süddeutschland. Die Berichte in der Zeitung, im Internet oder im Fernsehen über die Schneemassen hat sie wohl nachhaltig beeindruckt. Und irgendwie auch neidisch gemacht.

Denn die Leute fragen mich voller Wehmut: "Wann hat's denn bei uns des letzte Mal so g'schneit?" Ich hoffe nie, antworte ich ihnen. Weil, ich bin froh, dass ich morgens mein Auto finde und nicht mit der Schneefräse ausparken muss. Oder beim Einkaufen nicht ständig nach links und rechts schauen zu müssen, ob mich gleich eine Lawine überrollt. Woher also die Sehnsucht nach einer solchen Menge Schnee? Vielleicht ahnen die Hädefelder ja tief in ihren Herzen, dass zwei Meter Neuschnee ihre größte Sorge verschwinden lassen würde. Denn in der Bürgerversammlung kam kollektiver Kummer wegen der vielen Leerstände in der  Innenstadt zum Vorschein. Wenn Hädefeld aber komplett eingeschneit wäre, dann bliebe uns Hädefelder nur eine Möglichkeit: Wir müssten alles hier in Hädefeld einkaufen!

Die Bestellung von Zalando mit den neuesten Schuhen, die dann nicht passen und wieder zurückgeschickt werden, bliebe im Schnee stecken. Die Amazon-Lieferung taucht erst bei Tauwetter wieder auf. Und mancher Hädefelder entdeckt vielleicht ganz neu, was man im Städtle nicht alles kaufen kann.  Und vielleicht wäre dann mit allen Läden und Geschäftchen wieder gut Schlitten fahren. Das glaubt zumindest

euer Fischers Fritz

 
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