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Fischers Fritz: Die Woche der Banker und Bänke
Oh herrliche Frühlingszeit       -  _
Roland Pleier
 |  aktualisiert: 16.12.2015 10:11 Uhr

Fischers Fritz

Ihr lieben Leut!

Dies war eindeutig die Woche der Banker und Bänke. Fangen wir hinten an: Der Kümmerts Andreas ist mittlerweile eine Bank. Auch wenn er nicht jedermanns Liebling ist: Der Typ singt wirklich so gut, dass sogar Kritiker von ihm angetan sind. Wo er auftaucht, ist die Bude voll – und wenn's der Hädefelder Marktplatz ist. Da war am Donnerstagabend Halligalli. Das Konzept der Stadt geht auf: Musik lockt Leute und dann klingelt auch die Kasse. Allerdings hinterlässt Kümmert große Fußstapfen für die Kusängs im Juli und Tim Jäger im September. Die sind zwar auch gut, aber noch nicht so bekannt wie der Rockbarde aus Schaippach.

Eine Bank ist auch in der Bronnbacher Straße, im Herzen der Stadt. Sie wird verkauft, so ist es zumindest im Internet zu lesen. Für eine schlappe halbe Million Euro ist sie zu haben. Steht im Internet. Ein Schnäppchen? Mitnichten! Denn es ist nicht so, dass die UniCredit Bank AG ihre Hädefelder Filiale der HypoVereinsbank verkauft. Angeboten ist vielmehr nur das Gebäude, in das diese eingemietet ist. Nach der Aufstockung sind da drin jetzt acht moderne Wohnungen. Was Mieteinnahmen von zusammen 31 200 Euro im Monat verspricht. Dazu gibt's noch ein Zuckerle: Der Energiepass gilt bis zum Jahr 2024.

Auf die Bank gekommen ist auch die Stadt selbst: vier Einzel- und zwei Doppelbänke hat sie am Mainufer aufgestellt – aus Holz und zum Hinlegen. Fehlt nur noch, dass die so attraktiv sind, dass sie Beine bekommen. Wundern würd es mich nicht – aber ich werd' ein Auge drauf haben!

Die letzte Bank dieser Woche steht zwischen Zimmern und Erlach. Wer mich letzte Woche gelesen hat, der weiß es ja: Habe nach vielen radlosen Jahren wieder meinen Drahtesel bestiegen. Und ja: bin mehrmals geradelt. So wie das ältere Ehepaar auf besagter Bank am Mainufer. Die beiden hatten an diesem Tag schon 100 Kilometer in den Beinen, waren am Morgen in Ochsenfurt gestartet und den Main entlang geradelt. „Haben Sie noch ein Doppelbett?“ Der gute Mann stellte die gleiche Frage immer wieder. Die ersten fünf Adressen auf seiner Radler-Karte hatte er schon durch: Nirgendwo in Hädefeld ein Plätzchen für die zwei. Seine Zigarette hatte er schon ausgeraucht, da hatte er noch immer kein Zimmer.

Lohr ist sowieso voll, erzählten die beiden. Dazu trage die Baustelle der Bahn ein gerüttelt Maß bei. Neustadt, Erlach: Alles dicht. Hädefeld: Fehlanzeige. Windheim vielleicht? Nee, das wär ein Umweg. Statt alle durchzuklingeln, verlängerten die beiden ihre Tagesetappe bis Homburg. Einem anderen Ehepaar erging es übrigens ähnlich. Der kleine Unterschied: Die beiden Münsterländer standen schon an der Hinweistafel an der neuen Mainbrücke – ohne Bank.

Ein wunderschönes Wochenende wünscht Euch Euer Fischers Fritz

 
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