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HÄDEFELD
Fischers Fritz
Oh herrliche Frühlingszeit       -  _
Ralf Thees, Redakteur, Main-Post, Redaktion Marktheidenfeld.
Ralf Thees
 |  aktualisiert: 21.06.2017 04:01 Uhr

Ihr lieben Leut!

Mit der Natur ist das so eine Sache. In den vergangenen Jahrzehnten setzte sich in Deutschland immer mehr ein Bewusstsein für den Wert der Natur durch. Pflastert eine Gemeinde eine Fläche mit Teer und Asphalt zu, muss sie woanders einen grünen Ausgleich schaffen. Oder die dort lebenden Tiere umsiedeln. Keine schlechte Sache, finde ich. Aber so sehr sich der Mensch über die Tier- und Pflanzenwelt freut, ist ihm manchmal die Natur auch etwas gruselig.

Denn der Wolf ist da! Ja, tatsächlich wurden ein oder mehrere Wölfe im Raum Hädefeld gesichtet. Statt sich darüber zu freuen, dass sich eine bedrohte Tierart hier wieder ansiedelt, bricht mancherorts Panik aus. Eine ähnliche Panik wie bei mir, wenn mir am Marktplatz ein kalbsgroßer Hund entgegenkommt. Am anderen Ende der Leine eine 50 Kilo leichte Frau. Und ich weiß: Wenn der Wauzi im Elefantenformat jetzt auf dich los geht, sind für ihn der Zentner an der Leine nur ein kurzes Jucken am Halsband. Denn ein bisschen Wolf könnte selbst im kleinsten Schoßhund stecken.

Der Mensch ist des Menschen Wolf, sagte schon der römische Mundartdichter Plautus. Also ist so ein Wolf auch nur ein Mensch. Angeblich will der meistens einfach seine Ruhe haben. Also wäre er so wie ich. Allerdings wurden über mich keine Märchen geschrieben, in denen ich Großmütter fresse. Ich esse höchstens meine Kartoffelsuppe nach Großmutters Rezept. Und bisher gibt es keine Geschichten darüber, dass ich jemanden bei Vollmond in einen Werfritz verwandelt und Fischrestaurants überfallen hätte.

Ob ein Wolf nun für Menschen gefährlich ist, darüber mögen sich die Experten streiten. Gefährlich sind auf jeden Fall die erfundenen Gruselgeschichten über den Wolf. Aber Fakenews sind immer gefährlich, das wissen auch wir Menschen.

Aber mit zuviel Natur haben wir Menschen wohl unser Problem. Bienen sind wichtig für die Fortpflanzung vieler Bäume und Blumen, das wissen wir doch alle. Aber sobald sich eine Biene auf meinen Käskuchen setzt, ist es mir egal, wie wichtig sie für das ökologische Gleichgewicht ist. Dann werde auch ich zum Wolf! Euer Fischers Fritz

 
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