Ihr lieben Leut?!

Wie ist es doch so schön in unserer Heimat. Landauf, landab ist derzeit einiges geboten, also bin auch ich nicht umhingekommen, mich von meinem gemütlichen Meeufer hinauf auf die Fränkische Platte zu begeben. Da gab?s nämlich im idyllischen Urspringen letzte Woche das Unterfränkische Volksmusikfest. Und als waschechter Franke wollte ich mir das natürlich nicht entgehen lassen. Gestaunt hab ich, was die gastfreundlichen Urspringer alles geboten haben. Bei der Gelegenheit ist mir auch so ein Werbe-Flyer für das nächste Großereignis in dem 1400-Seelen-Ort in die Finger gekommen. Anfang August feiern die Urspringer nämlich ihr 1000-jähriges Bestehen.

Als ich die Broschüre dann am Montag in aller Früh – ich geb?s zu, ich hatte beim Fest am Sonntag einen Schoppen zu viel gezwitschert – durchblätterte, musste ich mir erst einmal die Augen reiben: Aber tatsächlich, auch nach mehrfachem Studieren war in dem Prospekt für das Dorffest immer noch kein Grußwort zu finden. Also, das ist ja ein Ding! Schreibt unsere Helga hier in Hädefeld doch bei jedem Mai-Markt und bei jeder Laurenzi ihre schönen Grußworte, um die Gäste aus Nah und Fern zu begrüßen.

Und da haben die Urspringer bei einem solch großen Ereignis keines? Wissen die denn nicht, dass so etwas zu einem richtigen Fest dazugehört? Oder hat das andere Gründe? Ein Schelm, wer Böses denkt, aber immerhin waren der Volker Hemrich und der Werner Kunkel Konkurrenten im Rennen um das Bürgermeisteramt. Hemrich ist Bürgermeister geworden, Kunkel ist der Vorsitzende des Arbeitskreises für das Dorffest.

Da musste ich doch gleich mal gucken, wie das die Erlenbacher, die an diesem Wochenende ihre 1200-Jahr-Feier steigen lassen, gehandhabt haben. Und siehe da – ähnliches in Erlenbach. Auch hier scheint es Bürgermeister Georg Neubauer nicht vergönnt, ein Grußwort auszusprechen. Hier begrüßen Paul Diener, also der Vorgänger und ehemalige Gegenkandidat vom Neubauers Schorsch, und der wortgewandte Julian Kerscher, der vielleicht einmal künftige Bürgermeister, der ja immerhin schon gegenüber vom Rathaus residiert, ganz freundlich die Besucher. Ob sich auch bei den Linsenspitzern die Fest-Verantwortlichen und das Ortsoberhaupt nicht ganz grün sind?

Na, da lobe ich mir doch die Harmonie in meinem beschaulichen Hädefeld, Euer Fischers Fritz