Ihr lieben Leut!
Diese Woche war der Hammer. Nicht nur wegen dem sensationellen Rückzug unseres Main-Spessart-Barden Andreas Kümmert beim ESC-Vorentscheid. – Mutig, mutig.
Auch sonst gab es starke Sprüche. Zwei hat der Sprecher der deutschen Eisengießer beim Eisenhammer abgelassen, der Schumachers Max: Den Gästen bei der Einweihung der Kurtz-Gießerei die Marktlage zu erklären, hieße „Euro nach Griechenland zu tragen“, witzelte er.
Und dann verdeutlichte der Maxe noch, wie selbstverständlich Kinder heute mit Computertechnik umgehen. „Papa“, so zitierte er ein Kind, „wie seid ihr eigentlich ins Internet gekommen, als es noch keine Computer gab?“
Tja, das waren noch Zeiten: Alles hat man auf Papier geschrieben, mit Freunden hat man geredet statt gechattet – muss so während der sozialliberalen Koalition gewesen sein. An die hat in dieser Woche der gelbe Herr Duin erinnert. Der Mann führt seit eineinhalb Jahren die FDP in Bayern – ja, die gibt's noch. Und auch wenn er mir noch nie aufgefallen war, so weiß ich jetzt, was ich von ihm zu halten habe. In Hädefeld hat er sinngemäß gesagt, die FDP solle nicht nur nach der Macht schielen, sonst müsse sie am Ende in der Regierung „jeden Käse mitmachen“. Aber andererseits ist er bereit, sich „keiner Koalition zu verschließen – schon gar nicht der SPD“. Aha – also doch wieder sozialliberal?
Bei einem Thema lag er schon auf einer Welle mit „Genosse der Bosse“-Schröder (heute Gabriel) aus dem VW-Wunderland Niedersachsen: „Alles, was das Auto angreift, ist wirtschaftsschädlich“, sagt der Duin. Bei so viel Wirtschaftsfreundlichkeit hat der Sozialismus keine Chance. Und ein Kommunist wie Bürgermeister Peppone aus den „Don Camillo“-Filmen schon gar nicht. Den Rest lest ihr weiter unten.
Euer Fischers Fritz
HELMSTADT "Don Camillo" Grönert sagt Filmvorführungen ab: Die für die Sonntage, 8. und 15. März, angekündigten Filmvorführungen „Don Camillo und Peppone“ im Pfarrheim von Helmstadt sind abgesagt.
Darüber informierte Pfarrer Berthold Grönert die Main-Post am Freitag. Die Begründung: Die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Helmstadt habe zum ersten Mal für eine Veranstaltung im Pfarrheim eine Veranstaltungs- und Schankerlaubnis eingefordert und gleichzeitig mitgeteilt, dass diese wegen der einwöchigen Antragsfrist nicht mehr vor der geplanten zweiten Filmvorführung am 15. März erteilt werden könnten.
Warum sie jetzt überhaupt nötig seien, kann sich der Pfarrer nicht erklären. Das Pfarrheim sei schon immer für Veranstaltungen wie Feste oder Weinproben genutzt worden.
VG-Leiter Ralf Büttner erklärte auf Anfrage, dass das Ordnungsamt der VG bei öffentlichen Veranstaltungen, die einen Alkoholausschank ankündigen, verpflichtet sei, nach der Veranstaltungs- und Schankerlaubnis zu fragen. Die öffentliche Ankündigung der Filme sei, wie Pfarrer Grönert zugibt, mit dem Zusatz versehen gewesen, dass es zu der italienischen Komödie auch italienischen Käse und Lambrusco geben werde. Film und Imbiss seien kostenlos.
Grönert wollte mit den Filmen zeigen, dass er die Diskussion um den Pfarrheimneubau trotz aller Querelen mit Humor nimmt. In den „Don Camillo“-Streifen zanken sich bekanntlich Pfarrer und Bürgermeister eines kleinen Städtchens. Der Pfarrer akzeptiert die Absage der VG wieder mit Humor: „Man darf mich ab sofort ,Don Camillo' nennen.“