Ihr lieben Leut! Bei den Feuerwehren brennt es an allen Ecken und Enden. Nicht, dass jetzt jemand den Notruf wählt! Das ist selbstverständlich nur im übertragenen Sinne so gemeint. Ich will damit sagen, dass die Floriansjünger, wenn sie mit viel Tatütata ausrücken, teilweise auf so altes Zeugs zurückgreifen müssen, dass es einem schon ein wenig mulmig werden kann.

Wohin das führen könnte, haben wir diese Woche in der Zeitung gelesen. Die Uettinger Wehr hat für eine Löschvorführung wieder das Alarmhorn und die Wipp-Handspritzpumpe ausgepackt – so wie das anno dazumal üblich war. Wenn die Knauser von der Regierung sehen, dass die alten Dinger noch funktionieren, könnte es sein, dass sie künftig gänzlich auf modernen Schnickschnack verzichten.

Wie gut, dass der Hädefelder Stadtrat in die Zukunft schaut und erkannt hat, dass an unseren Spritzenhäusern dringend was gemacht werden muss – so lange der Freistaat dafür noch Kohle locker macht. Am meisten pressiert es wohl in Märchebrunn. Die „Hüahles-Wehr“ soll eine neue Garage für ihr Feuerwehrauto bekommen. Darüber freut sie sich so sehr, dass sie sogar die „Bude“ opfert. In den kleinen Hühnerstall im Schulhof bin ich in meiner Jugend auch immer hingepilgert, um die feschen Mädli aus dem Dorf und aus der „Vorstadt“ zu treffen. Da wurde geschwoft und es ging heiß her, bis es der Stadt irgendwann zu doll wurde und sie die „Bude“ zugemacht hat.

Auch bei der Versammlung der Märchebrunner Wehr wird es heute heiß hergehen. Denn die Leut da draußen wollen was ganz anderes als ihr Oberfeuerwehrler, der Werrleins Bertram. Sogar im Stadtrat gab es diesen Donnerstag eine hitzige Debatte. Dass da jeder was anderes will, das ist ja normal – genauso wie, dass jeder mal was sagen muss, denn mit der Feuerwehr will sich's ja keiner verscherzen. Manch einem kann es gar nicht schnell genug gehen, zum Beispiel dem Menigs Christian von der CSU, der ja selber ein Feuerwehrmann ist.

Im Stadtrat saß ich neben ein paar anderen Feuerwehrleuten aus Hädefeld. Jedes Mal, wenn es beim Thema Märchebrunn ums Geld ging, sind sie zusammengezuckt. Ich glaube, die haben Bammel, dass sie zu kurz kommen könnten, wenn ihr eigenes Feuerwehrhaus, das ja auch nicht mehr das neueste ist, zur Sanierung ansteht.

Unser neuer Badetempel, das Wonnemar, hatte ja schon öfter Besuch von den Blauröcken. Sechsmal sind die schon ausgerückt, weil der Alarm losging – immer war's für die Katz. Mittlerweile kommt die Feuerwehr nur noch in Badehose statt in Uniform ins Schwimmbad. Ich frage mich da ja schon: Ein richtiger Feuerwehrmann hat doch immer seinen Piepser dabei. Wo steckt er den jetzt hin? Unter die Badekappe? In die Schwimmbrille? Und was ist in der Sauna? Euer Fischers Fritz