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HÄDEFELD
Fischers Fritz
Oh herrliche Frühlingszeit       -  _
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.11.2015 13:07 Uhr

Ihr lieben Leut!

Nun habe ich es also doch getan. Ich, der Fischers Fritz, bin jetzt auch bei Facebook. War gar nicht so schwer, sich dafür anzumelden – die Hilfe vom Hädefelder Senioren-Internet habe ich jedenfalls nicht gebraucht. Gekostet hat es auch nix. Weil ich aber trotzdem noch ein wenig fremdle mit diesem „Sohschl Nettwörg“, erfahrt ihr dort erst mal nur meinen Namen, mein Geschlecht und meinen Heimatort.

Dass ich mir einen eigenen „Ackaunt“ besorgt habe, hat nicht etwa mit einer Frau zu tun – sondern mit einem Mann, Erwin heißt er und er sieht ein bisschen aus wie eine Mischung aus D'Artagnan und Ruud Gullit. Dieser Erwin war am Montag drüben in Karwi, wo er Schülern was über das Internet und die Gefahren erzählte, die dort lauern. Ich fand das echt spannend – ganz anders als der Günni Felbinger aus dem Landtag, der ganz nah am Ausgang saß und die ganze Zeit nur auf seinem „Eifon“ rumgetippt hat.

Hätte er besser aufgepasst, hätte er mitgekriegt, dass man bei Facebook nicht alles von sich preisgibt. Ich weiß über den Günni zum Beispiel, dass er auf Schlager von Claudia Jung steht (oder mag er die Frau, weil die wie er für die Freien Wähler im Landtag sitzt?), dass er Kommissar Kluftinger liest und gerne „Pelzig hält sich“ guckt. Blöd ist nur: Wenn ich das weiß, weiß der Herr Zuckerberg von Facebook das auch und der kriegt dann eine Schweinekohle dafür, dass er solche Daten wie die vom Günni an große Firmen verkauft. Und dann erfährt der Günni bei Facebook, wenn es was Neues von Jung, Kluftinger und Pelzig gibt. Komischer Kreislauf, finde ich!

Ich für meinen Fall habe in Karwi jedenfalls eines vom Erwin gelernt: Facebook ist eine prima Sache, wenn man neugierig ist und es gleichzeitig schafft, die Neugier anderer unbefriedigt zu lassen. Man kann dort nämlich wirklich die dollsten Sachen erfahren. Der Thorsten Schwab, der Bürgermeister von Hafenlohr, hat auf seiner Seite groß verkündet, dass er Papa geworden ist – noch bevor es in der Zeitung stand. Einer, der dem frisch gebackenen Vater über Facebook gratuliert hat, war sein Amtskollege aus Bischbrunn. Der „Richie“ Krebs hat drei Töchter und deshalb fragte er den Thorsten, wie man eigentlich Buben macht. Ihn habe damals „niemand richtig aufgeklärt“ – und jetzt sei es „zu spät“!

Ein Bürgermeister, den ich auf Facebook noch nicht gefunden habe, ist der Klaus Hofmann von Esselbach. Aber das muss nix heißen, vielleicht benutzt er dort aus guten Gründen ein Pseudonym!? Als gestern unser Bundespräsident zurückgetreten ist, habe ich zum ersten Mal seit langem mal wieder an den Klaus denken müssen. Die Narren, die sich bei den kommenden Zügen ihre Späßchen mit dem skandalerprobten Klaus erlauben werden, sind sicher ausnahmsweise mal froh, dass der Bürgermeister so standhaft ist. In den Hochburgen des Karnevals müssen sie nämlich nach dem Wulff-Abgang ihre ganzen Motivwägen umbauen. Bei den Machern der Fastnachts-Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ haben am Freitag ganz schön die Kugelschreiber geglüht, damit sie schnell noch ihre Reden umschreiben.

Und deshalb ein dreifach donnerndes Helau auf unseren unerschütterlichen Klaus! Euer Fischers Fritz

 
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