
Neue Filialen eröffnet der Augenoptikkonzern Fielmann traditionell immer am Donnerstag. In dieser Woche ist es in Lohr soweit. Nach viermonatigem Umbau sperrt der deutsche Marktführer in Sachen Optik in der Hauptstraße 37 in den Räumen des ehemaligen Gasthauses Back die Türen auf. Es ist die 586. Fielmann-Niederlassung in Deutschland, die erste und wohl auf Dauer einzige im Landkreis Main-Spessart. Für Fielmann ist die Filiale in Lohr ein Lückenschluss. Die nächsten Niederlassungen unterhält der Konzern in Würzburg, Aschaffenburg, Bad Kissingen, Schweinfurt und Gelnhausen.
Im Einzugsbereich der Lohrer Niederlassung lebten etwa 80 000 Menschen, erklärte Fielmann-Pressesprecher Tobias Plöger am Tag vor der Eröffnung. In den Umbau der Lohrer Räume habe Fielmann rund 200 000 Euro investiert.
In der Lohrer Filiale arbeiten vom Start weg sieben Mitarbeiter. Geleitet wird sie vom 27-jährigen Augenoptikermeister Pascal Jäkel. Er erklärte, dass man voraussichtlich noch ein oder zwei weitere Mitarbeiter benötigen und ab kommenden Jahr auch Ausbildungsplätze anbieten werde.
Die im Vorfeld der Fielmann-Niederlassung aus der Lohrer Geschäftswelt zu hörenden Bedenken, dass es angesichts der fünf bereits vorhandenen Optiker-Geschäfte zu einem Verdrängungswettbewerb kommen könnte, teilen Plöger und Jäkel nicht. Alle angestammten Geschäfte hätten einen gewachsenen Kundenkreis. Fielmann fange bei Null an. Die Erfahrung zeige, dass es insgesamt für die Geschäftswelt einer Stadt ein Vorteil sei, wenn Fielmann vor Ort sei. „Wo Fielmann ist, sind die Leute“, sagte Plöger.
2500 Brillen vor Ort
Im rund 60 Quadratmeter großen Lohrer Ladengeschäft präsentiert Fielmann 1550 Brillenfassungen. Zusammen mit dem Lager habe man rund 2500 Fassungen vor Ort, so Filialleiter Jäkel. Im hinteren Bereich des Geschäftes schließt sich neben Sozialräumen eine komplett ausgestattete Werkstatt an, in der laut Plöger sämtliche Reparaturen erledigt werden.
Neben Brillen aller Markenhersteller biete Fielmann traditionell auch ein 600 Fassungen umfassendes Sortiment an Kassengestellen an. Für die Markenbrillen biete man stets nahezu baugleiche Fassungen aus der eigenen Kollektion an, erklärt Plöger. Ebenfalls zum Angebot gehöre ein kostenloser Sehtest.
Für den Donnerstag und die folgenden Tage rechnen Plöger und Filialleiter Jäkel aus der Erfahrung vergangener Neueröffnungen mit einem „riesigen Ansturm“.
Der 1972 vom Augenoptikermeister Günther Fielmann in Cuxhaven gegründete heutige Konzern zählt insgesamt knapp 17 000 Mitarbeiter. Die Zahl der Filialen soll in Deutschland noch auf rund 700 erhöht werden. Insgesamt gibt es hierzulande aktuell knapp 12 000 Optikergeschäfte.
Fielmann hat bei der Zahl dieser Geschäfte einen Anteil von fünf Prozent, bei der Zahl der verkauften Brillen nach eigenen Angaben jedoch einen Marktanteil von 50 Prozent. Im Jahr 2014 verkaufte Fielmann demnach rund 7,6 Millionen Brillen.
Tradition ist es bei Fielmann, dass der Konzern alljährlich für jeden der knapp 17 000 Mitarbeiter einen Baum pflanzen lässt, beispielsweise in öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten oder Schulen. Laut Plöger können sich Interessenten hierfür in der Lohrer Filiale melden.
Joachim Spies,
Newsdesk Süd