Der Gemeinderat fasste in seiner elften Sitzung des laufenden Jahres Beschlüsse über die Festsetzung der Hebesätze für die Grundsteuer A und B und die Gewerbesteuer. Auch über die Restaurierung der Nepomuk-Figur auf der Brücke in Gräfendorf und über den Bauantrag für ein neues Feuerwehrhaus in Michelau wurde entschieden. Im Lagfeld werden im Dezember für das neue Baugebiet Probebohrungen im vorhandenen Bodendenkmal durchgeführt.
Der Gemeinderat befasste sich mit der Festsetzung der Realsteuerhebesätze. Da die Hebesätze der Grundsteuer A und B laut Bundesverfassungsgerichtsbeschluss nicht rechtens sind, wurden neue Erhebungen durchgeführt. Die neuen Berechnungen ergaben einen Messbetrag von 53.841 Euro an Einnahmen. Im Gegensatz dazu betrug der Messbetrag im Jahr 2005 nur 37.016 Euro bei einem Hebesatz von 340 Prozent. Da der Kaufkraftverlust in der Zeit von 2005 bis 2024 bei 45,45 Prozent liegt, gleicht sich der höhere Messbetrag nahezu aus. Allerdings gibt es in der Modellrechnung noch Unsicherheitsfaktoren, da Widersprüche abzuarbeiten sind und 16 Prozent der Grundstücksbesitzer für ihre Grundstücke noch gar keine Rückmeldung zur Grundstücksnutzung abgegeben haben.
Einheitlichen Hebesatz beschlossen
Daher beschloss der Gemeinderat den Grundstücksbesitzern entgegenzukommen. Gemeinderat Norbert Hutzelmann forderte einen gleich hohen Hebesatz für land- und forstwirtschaftliche Betrieb (Grundsteuer A) und bebaute Grundstücke (Grundsteuer B). Nach einigen Diskussionen einigte sich das Gremium auf einen einheitlichen Hebesatz von 310 Prozent für die Grundsteuer A und B und für die Gewerbesteuer den bisherigen Hebesatz von 360 Prozent.
Die Nepomuk-Sandstein-Figur auf der Schondrabrücke in Gräfendorf zeigt einige Schäden an der Hand, am Rock und am Sockel. Ein erstes Angebot der Firma Dittmeier in Wernfeld beläuft sich auf 5652,50 Euro für den Transport, der Säuberung und Restaurierung der Figur. Laut Bürgermeister Johannes Wagenpfahl sind mit Zuschüssen von der unteren Denkmalschutzbehörde und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege von etwa 3700 Euro zu rechnen. Somit blieb der Gemeinde ein Eigenanteil von etwa 2500 Euro. Der Gemeinderat stimmte der Restaurierung nach einer genauen Begutachtung durch den Steinmetzbetrieb Dittmeier und der Begutachtung durch Restaurator Sabatzki vom Landesamt für Denkmalpflege in Memmelsdorf einstimmig zu.
Bodendenkmal der mittleren Steinzeit
Das Feuerwehrhaus in Michelau kann endlich gebaut werden. Dazu werden das Huppmann-Haus und die alte Kühlanlage neben der Kirche und der alten Schule abgerissen. Nach einer Kostenschätzung von 330.000 Euro und einer Festpreisförderung der Regierung von Unterfranken in Höhe von 121.000 Euro kann nun der Plan der Firma Englert am Landratsamt eingereicht werden. Die Außenanlagen werden mit 83 Prozent über das Dorferneuerungsprogramm gefördert. Die Zustimmung erfolgte mit 11:0 Stimmen.
Der Bürgermeister informierte die Räte und die Gemeinderätin über das neue Erscheinungsbild des Mitteilungsblatts, das ab Januar nur noch alle 14 Tage erscheint. Weiter informierte er über die Suche nach neuen Endlagerstätten für Atommüll in ganz Deutschland durch die Bundesgesellschaft für Endlager, die bis 2027 abgeschlossen sein soll. Dabei werden alle Flächen in Deutschland verschiedenen Kriterien unterzogen.
Einen großen Erfolg konnte das Ortsoberhaupt dem Gemeinderat mit dem Zuwendungsbescheid vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaften und Tourismus in Höhe von 909.000 Euro mitteilen, der damit eine Finanzierungslücke im Projekt "Dorfzentrum Neue Mitte/Saaletaler Höfe" schließt. Im geplanten neuen Baugebiet "Lagfeld", das auf einem Bodendenkmal der mittleren Steinzeit liegt, werden Ende des Jahres mehrere Probebohrungen durchgeführt, um dann von Experten entscheiden zu lassen, ob das Bodendenkmal überbaut werden kann.