Die Freiwillige Feuerwehr des Marktheidenfelder Stadtteils Altfeld hat wieder eine Führung. In einer Dienstversammlung im Feuerwehrhaus bestellte Bürgermeister Thomas Stamm den langjährigen Feuerwehrmann Sebastian Nitschky zum Notkommandanten. Dieses Amt ist zunächst auf ein Jahr befristet.
Hintergrund: Anfang Dezember 2023 erklärten Kommandant Stephan Wiesmann und seine beiden Stellvertreter Mirko Kemmer und Johannes Rotter aufgrund von Differenzen mit der Kreisbrandinspektion Main-Spessart ihren Rücktritt mit Wirkung zum 15. Januar. Der Versuch, am 12. Januar eine neue Führung zu wählen, scheiterte. Zwar standen damals mehrere Personen auf den Wahlzetteln, doch die winkten alle ab.
Auf einem guten Weg
Ein weiterer Versuch, auf reguläre Weise eine Führungsspitze zu wählen, fand am Mittwoch im Feuerwehrhaus statt, wo von den insgesamt 46 wahlberechtigten aktiven Feuerwehrleuten 27 anwesend waren. Vor dieser Wahl sagte der bisherige stellvertretende Kommandant Johannes Rotter, es habe zwischenzeitlich noch einmal Gespräche gegeben und man sei nun auf einem sehr guten Weg, sich eine Zusammenarbeit mit der Kreisbrandinspektion wieder vorstellen zu können. Zwar sei er persönlich noch nicht an dem Punkt, sich wieder wählen zu lassen, aber er wolle daran arbeiten, "dass es wieder in eine gute Richtung laufen kann".
"Wir haben alles bereinigt und sind uns mehr als einig", betonte Kreisbrandrat Florian List. Nach sehr vielen Gesprächen könne man wieder miteinander auf Augenhöhe sprechen.
Die Wahl blieb allerdings erneut ohne greifbares Ergebnis. Da aus der Versammlung heraus keine Vorschläge kamen, war jedes aktive Feuerwehrmitglied wählbar. Sowohl bei der Wahl des Kommandanten als auch bei der Wahl des Stellvertreters wurden jeweils 27 ungültige Stimmen abgegeben. Ihm bleibe nun nur noch die Bestellung eines Notkommandanten, sagte Bürgermeister Stamm. Dazu ernannte er Sebastian Nitschky.
Dieser erklärte, dass er im Vorfeld mit Bürgermeister Stamm besprochen habe, dass er als Übergangskommandant zur Verfügung stehen werde, da aktuell niemand in der Feuerwehr bereit sei, für sechs Jahre (so lange dauert die reguläre Amtszeit, Anm. d. Red.) Verantwortung zu übernehmen. Sein Ziel sei es, zeitnah intern eine neue Führungsebene aufzubauen. Seinem Vorgängertrio Wiesmann, Rotter und Kemmer dankte er für deren großes Engagement.
Nitschky trat 2004 in die Jugendfeuerwehr ein, seit 2011 steht er im aktiven Dienst der Altfelder Feuerwehr, seit 2014 ist er dort Gruppenführer.
Die Altfelder Wehr, so Stamm, sei eine gute Feuerwehr, die sich in den vergangenen Jahren unter dem bisherigen Kommandantentrio weiterentwickelt habe. Auch Alexander Müller, stellvertretender Vorstand der Altfelder Feuerwehr, dankte den bisherigen Kommandanten für die geleistete Arbeit.