Mit 148 Einsätzen war 2012 für die Karlstadter Feuerwehr ein durchschnittliches Jahr. „Derzeit sind es bei uns zwischen 140 und 150 Einsätze im Jahr“, stellte Kommandant Jürgen Brust in der Jahreshauptversammlung fest.
Zugute kam der Hilfsorganisation, dass es im abgelaufenen Jahr kein Hochwasser gab. Trotzdem musste sie einige Keller auspumpen, das Unwetter am 30. Juni 2012 erwischte 14 Hausbesitzer in der Bodelschwinghstraße unerwartet feucht.
Insgesamt gliederten sich die Einsätze für die 62 Aktiven, darunter zwei Frauen, in 92 technische Hilfeleistungen, 38 Brände, elf Sicherheitswachen und sieben Fehlalarme. Gegenüber 2011 mit 142 Einsätzen sind es elf Brände mehr und zwölf technische Hilfeleistungen weniger. Spitzenreiter der Statistik ist 2002 mit 184 Einsätzen. Von der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr wechseln konnten Florian Heßler, Christian Vogt und Patrick Sommer. An einige Einsätze erinnerte Jürgen Brust mit Bildern, darunter der Unfall bei Gambach und der Brand des Metallabscheiders bei der Firma Schwenk.
Trotz der vielen Einsätze kamen Übungen und Ausbildung nicht zu kurz. Besonders spektakulär waren die Einsatzübungen an der Gambacher Musikhalle und am Regenüberlaufbecken unter der Karolingerbrücke. Der ausgeräumte Kindergarten von St. Johannis wurde vor dem Abriss für eine Alarmübung genutzt. Beim Leistungsmarsch in Münnerstadt kam die Wehr auf Platz sieben.
Geübt wurde auch mit neu angeschafftem Gerät: einem Gabelstapler, Notfallrucksäcken, dem Abrollbehälter für Sonderlöschmittel und Hohlstrahlrohren. Für 2013 steht die Erneuerung von Hebesätzen und Chemikalienschutzanzügen an, außerdem gibt es ein neues Boot. Martin Kütt zeigte seinen Kameraden schon einmal, wie das Boot aussehen wird. Das Metallboot mit aufklappbarem Bug wird über eine integrierte Tragkraftspritze und einen Viertakt-Außenbordmotor verfügen, gelenkt wird es ähnlich wie ein Auto mit einem Steuerrad. Für Ende März sind die Ausbildungen angesetzt.
40 Jahre Jugendfeuerwehr
13 Jungs und vier Mädchen gehören derzeit zur Jugendfeuerwehr, die es heuer seit 40 Jahren gibt. Jugendwart Andreas Büttner berichtete von 88 Ausbildungsstunden und einem Sieg der ersten Mannschaft beim Staffelwettbewerb in Wiesenfeld. Zur Feier ihres Jubiläums wird sie diesen nun beim Jugendfeuerwehrtag ausrichten, außerdem ist am Festwochenende vom 31. Mai bis 2. Juni eine „Blaulichtparty“ geplant.
Fast 35 Kilogramm Ausrüstung hat jeder der 33 Atemschutzträger der Karlstadter Wehr bei einem Einsatz dabei. Wie Atemschutzleiter Stephan Brust berichtete, will man sich 2013 über die Ausbildung und Übung hinaus am Deutschen Feuerwehrfitnessabzeichen versuchen, bei dem Ausdauer, Kraft und Koordination bewiesen werden müssen. Die Atemschutzwerkstatt in Karlstadt füllte 2012 insgesamt 2000 Flaschen mit Luft.
Als Vorsitzender des Feuerwehrvereins blickte Alexander Hofmann auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Besonders Highlights waren wieder die Teilnahme am Faschingszug und der Vereinsausflug nach Mainz mit Besuch des ZDF und Besichtigung einer Sektkellerei. Zum Jahreswechsel hatte der Verein 148 Mitglieder. Dieses Jahr führt der Vereinsausflug ab 11. Mai ins Salzburger Land und das Thema für den Faschingszug lautet „Tiere auf dem Bauernhof.“
Ehrungen durften auf der Jahreshauptversammlung nicht fehlen. Seit stolzen 60 Jahren gehören Josef Wilhelm, Peter Trautmann, Rudolf Brust und Walter Reuter zum Feuerwehrverein. Für 40 Jahre wurden Hans Ried, Karlheinz Riedmann, Bernhard Büttner, Klaus Sendner und Erwin Scheiner geehrt. Seit 30 Jahren sind Jochen Trimbach, Michael Arndt, Alexander Hofmann, Bernhard Biener und Rainer Gottfried beim Feuerwehrverein, seit 20 Jahren Emil Wahler und Ehrenmitglied Karl-Heinz Keller.
Gusseisernen Florian verliehen
Für 25 Jahre aktiven Dienst wurde Johannes Nuß der „gusseiserne Florian“ (Ofenplatte) verliehen, die Stadt Karlstadt ehrte für 40 Jahre Bernhard Büttner. Für 30 Jahre aktiven Dienst ehrte die Wehr Michael Arndt, Jochen Trimbach, Alexander Hofmann und Bernhard Biener, für 20 Jahre Emil Wahler und für zehn Jahre Alexander Greis.
„Jede Woche drei Einsätze und dazu noch eine Palette an Ausbildung, im Feuerwehrhaus ist jeden Tag Betrieb“, stellte Kreisbrandrat Manfred Brust in seinem Grußwort fest. Er erinnerte besonders an einen Sucheinsatz im Herbst und kritisierte, dass die nach Stunden gefundene Person sich bis heute nicht bei ihren Lebensrettern bedankte. Er appellierte an alle Feuerwehrleute „Bitte lasst nicht nach, die Bürger brauchen euch.“
„Die Prioritätenliste der Feuerwehr wird abgearbeitet“, versprach Bürgermeister Paul Kruck in seinem Grußwort. Die Leistungsbilanz zeige einmal mehr, dass das Geld hier gut angelegt ist und effizient eingesetzt wird. Auch werde deutlich, dass es nicht um „Spielzeug“, sondern um Rettungsausrüstung gehe. Auch Karlstadts Polizeichef Thomas Miebach zeigte sich in seinem Grußwort beeindruckt.