
Unter dem Motto "fetzich-frängisch-böhmisch" fand kürzlich der böhmische Abend des Musikvereins Eußenheim statt.
Das Ensemble Blech7 gestaltete die ersten zwei Stunden des Abends. Die siebenköpfige Besetzung aus der Region Bamberg, die ohne Holzbläser auskommt, bot Blasmusik auf hohem Niveau. Im Gepäck hatten die Musiker Klassiker der Blasmusik wie "Gablonzer Perlen", aber auch moderne Klänge wie zum Beispiel ein Medley von James Last. Sanfte Töne wurden von Stefan Heidenreich bei seinem Tenorhornsolo "Dahoam" angeschlagen. Der dreistimmige Trompetensatz zeigte sein virtuoses Können beim Stück "Lechner Trompeten". Beeindruckend war hier vor allem die sehr genaue Artikulation und das perfekte Zusammenspiel der drei Musiker. Große Stärke des Ensembles waren ihre große dynamische Bandbreite und sehr gute Intonation.
Für den Beginn der zweiten Hälfte dachte sich Dirigent Frank Fehn wieder etwas Besonderes aus. So betraten die Register der Eußenheimer Musikanten getrennt voneinander die Bühne und stimmten das Stück "Aus ganzem Herzen Blasmusik" jeweils einzeln an, wobei sich die Polka dadurch immer mehr zusammensetzte.
In der zweiten Halbzeit war vor allem das Stück "Gruß an Böhmen" ein Highlight. In schnellem Tempo, aber trotzdem präzise, wurde dieser Marsch dem Publikum dargeboten. Als Solist glänzte zunächst Andreas Schaub am Tenorhorn mit der Ballade "Carrickfergus", einer Volksweise aus Irland. Er spielte sie beeindruckend gefühlvoll bis in die hohen Lagen. Anschließend folgte der Marsch "Lieblingstrommler". Hier zeigte Christoph Betz am Schlagzeug sein Können und musizierte den Soloteil rhythmisch ausgewogen, akkurat und sehr musikalisch.
Der Vorstand Reiner Möhres moderierte den Abend, während Frank Fehn immer wieder kleine, lustige Gedichte in fränkischer Mundart zu Gehör brachte, denen das Publikum sehr gespannt lauschte. Um dem Motto des Abends gerecht zu werden, wurden auch moderne Lieder wie der Hit "Bella Napoli" oder Erfolge der Fäaschtbänkler dargeboten. Wie in Eußenheim üblich, wurde das Publikum immer wieder zum Mitsingen der bekannten Lieder animiert, was genauso wie die Tanzfläche gut angenommen wurde.
Der böhmische Abend war ein voller Erfolg, was das Publikum mit viel Applaus und Aufmerksamkeit quittierte. Einziger Wermutstropfen aus Sicht des Musikvereins war, dass die Halle nicht ganz mit Besuchern gefüllt werden konnte und einige Tische leer blieben.
Von: Sebastian Hilberth für den Musikverein Eußenheim