Glitzernde Kleider, eine prall gefüllte Tanzfläche und neue Band: Der Landwirtschaftsball in der Musikhalle Gambach war auch in diesem Jahr ein Erfolg. Am Samstag feierte die landwirtschaftliche Gemeinschaft Main-Spessarts ihren wohl 75. Ball.
"Das ist der einzige Ball im Landkreis und ein Stück Kulturgut", sagte Klemens Hoßmann, Vorsitzender des Verbands für Landwirtschaftliche Fachbildung (vlf). Er hatte die Veranstaltung gemeinsam mit dem Bayerischen Bauernverband (BBV) organisiert.
Trotz seiner geplanten Operation weniger Tage zuvor erschien er mit Arm in der Schlinge auf der Bühne und der Tanzfläche. "Tanzen ist meine Leidenschaft", sagt er, nahm den versehrten Arm mit Humor und nannte ihn "eine gewöhnliche landwirtschaftliche Wartung."
Schon kurz nach dem Einlass waren die festlich gedeckten Tische der Musikhalle besetzt. Über den Köpfen der rund 350 Gäste spannten sich dekorative Banner mit Rebstock-Motiven. Pünktlich um 20 Uhr eröffnete die Tanzkapelle "Die Rossinis" den Abend mit der traditionellen Polonaise.
Die Polonaise eröffnet den Abend
Nach der Polonaise übernahm Hoßmann das Mikrofon und begrüßte die Anwesenden. Neben Landrätin Sabine Sitter und dem ehemaligen Landrat Thomas Schiebel waren auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaft sowie der regionalen Politik und Wirtschaft vor Ort.
Darunter Elmar Konrad, Geschäftsführer des BBV, und der Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann (CSU). "Der Landwirtschaftsball ist ein wichtiger kultureller Bestandteil unseres Landkreises", betonte Hoßmann. Es gehe darum, die Arbeit und Bedeutung der Landwirtinnen und Landwirte sichtbar zu machen – und gleichzeitig eine Bühne für Freude, Gemeinschaft und Tradition zu schaffen.
Nach über einem Jahrzehnt mit der Stammkapelle "Die Grundler" musste in diesem Jahr ein musikalischer Wechsel her. Die Grundler, die den Ball seit über einem Jahrzehnt begleiteten, konnten für den Auftritt nicht gewonnen werden. "Die Rossinis" sprangen ein und füllten die große Tanzfläche mit ihrem abwechslungsreichen Repertoire aus Walzern, Tangos und modernen Hits.
Jugend heute kaum noch auf der Tanzfläche
Die Entscheidung für die neue Band wurde im Vorfeld mit langjährigen Stammgästen abgestimmt, wie Hoßmann erklärte. "Es war uns wichtig, dass die Musik den Geschmack der Gäste trifft", erklärte Hoßmann. Auch die Grundler wurden bei der Danksagung nicht vergessen. Klaus Väth, der Frontmann der "Grundler" war mit Frau Gisela angereist und wurde mit Applaus für seine Verdienste gewürdigt.
Die Resonanz auf den Ball war durchweg positiv. Der Kartenverkauf lief laut Hoßmann bereits im Vorfeld sehr gut. Ein besonderer Dank ging daher auch an die Firma Karl Weimann Nachfolger in Gemünden und die Baywa in Marktheidenfeld und Karlstadt. Wie in jedem Jahr übernahm der Musikverein Gambach unter Leitung von André Strohmenger den Getränkeausschank.
"Wenn ich die strahlenden Gesichter sehe, bin ich mir sicher, dass wir den Ball auch 2026 wieder feiern werden", resümierte Hoßmann den Abend. Einen Wunsch äußerte er jedoch: "Es wäre schön, wenn wir noch mehr junge Menschen für diese Tradition begeistern könnten." Denn leider sehe man die Jugend heutzutage kaum noch auf der Tanzfläche.
