Die Mittelsinner Feuerwehr ist ein besonderes Geburtstagskind: Denn trotz ihres hohen Alters von 140 Jahren ist sie jung geblieben, immer an Puls der Zeit und brennt vor Tatendrang, ja, sie ist trotz ihres Alters spritzig. Diesen Worten von Bürgermeister Peter Paul schlossen sich am Wochenende noch weitere Gratulanten an. Denn die Wehr feierte mit einem dreitägigen Fest mit Zelt am Feuerwehrgerätehaus ihr 140-jähriges Bestehen.
Der Kommersabend, in dessen Mittelpunkt Rückblick und Ehrungen standen, bildete am Freitag den Auftakt. In einem kleinen Ehrenzug, angeführt von der restaurierten, 80 Jahre alten Feuerwehrschiebeleiter, zogen die Blauröcke mit Abordnungen der Ortsvereine und den Ehrengästen von der Gaststätte "Zur Post" zum Feuerwehrgerätehaus. Das Schlusslicht bildet das Mehrzweckfahrzeug der Wehr, in dem die Ehrenmitglieder chauffiert werden.
Vorsitzender Heiko Schiefer begrüßte die Vereinsabordnungen und Ehrengäste, darunter auch Ehrenkreisbrandrat Manfred Brust. Er führte durch den Abend und hielt eine kurze Rückschau auf die lange Geschichte der Wehr. Musikalisch begleitete den Kommersabend der Liederkranz Mittelsinn unter der Leitung von Ingo Blum. Zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Hilfe bereit zu sein, das würdigte besonders der Bürgermeister. Selbstloser Einsatz zum Wohle der Bevölkerung sei nicht selbstverständlich, und man könne dies nicht oft genug würdigen, betonte er.
Respekt und Dank zollte er auch dem Feuerwehrverein für die finanzielle Hilfe zur Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen. Dies sei ein großes Zeichen, von "Gemeinsam sind wir stark", das nachahmenswert sein. Ganz entscheidend sei es, beim Jubiläum auch den Blick nach vorne zu richten. Hier hoffe er, dass sich die Jugend von diesem Feuerwehrgeist inspirieren lasse, ebenfalls in den Dienst der Wehr zu treten. Die gute Jugendarbeit, die die Mittelsinner Wehr leiste, sei die beste Basis für ihren Fortbestand.
"Alle Zeit bereit": Unter dieses Motto stellte der evangelische Pfarrer Gunnar Zwing seine kirchlichen Beistandswünsche. Dies sei ein wesentlicher Bestandteil des Selbstverständnisses der Wehr. Vor allem seien in der heutigen Zeit neben dem Brandschutz auch weitere Aufgaben im Bereich Katastrophenschutz und technische Hilfeleistung hinzu gekommen.
Auf die Änderung des Einsatzspektrums und der Ausrüstung der Wehr im Laufe der Jahrzehnte verwies auch Kreisbrandrat (KBR) Peter Schmidt. Dies erfordere neben einer zeitgemäßen Ausrüstung auch gut ausgebildetes und geschultes Personal. So sei es in der heutigen Zeit nicht immer einfach und selbstverständlich, zum Wohle und Nutzen der Mitmenschen ein Großteil der Freizeit zu opfern. Solche Jubläumsfeiern sollten auch für die Bevölkerung eine willkommene Gelegenheit sein, "ihren Floriansjüngern den gebührenden Dank entgegen zu bringen".
Ganz besonderes Lob zollte Vorsitzender Heiko Schiefer den Mitgliedern der Wehr, die den Floriansjüngern jahrzehntelang die Treue hielten. Dafür sagte er nicht nur den Ehrenmitgliedern Dank, sondern zeichnete auch weitere Blauröcke gemeinsam mit KBR Peter Schmidt, Bürgermeister Peter Paul und Kommandant Thomas Herr für ihre langjährige Zugehörigkeit aus. Albert Lukas gehört 30 Jahre zum Verein. 35 Jahre sind Robert Klein und Josef Preisendörfer dabei. Altbürgermeister Karl Kratz ist bereits Ehrenmitglied der Wehr und wurde jetzt für 55 Jahre Zugehörigkeit ausgezeichnet. Ein besonderes Jubiläum konnte Johann Künstler mit seiner 65-jährigen Treue zur Wehr feiern.