Die „Fünfte Jahreszeit“ ist in Stetten angekommen. Mit der sechsten „Närrischen Weinprobe“ begann auch die Jubiläums-Session zum 33-jährigen Bestehen des Carneval-Clubs Stetten (CCS). Dabei wurde das neue Prinzenpaar Michael I. und Verena I. vorgestellt. Bernd Händel, der Sitzungspräsident aus der Fernsehsendung „Fastnacht in Franken“, die „Rhönis “ aus Burgsinn und die Karlstadter Gruppe „Famos“ wirkten als Gäste mit.
Zur „Närrischen Weinprobe“ hatte man in diesem Jahr eine Ikone des fränkischen Faschings eingeladen: Bernd Händel, der Sitzungspräsident der Kultsendung „Fastnacht in Franken“, übernahm diese Aufgabe. Obwohl man dabei schnell feststellen musste, dass der Nürnberger von Comedy und karnevalistischer Ausgelassenheit weitaus mehr versteht als vom Wein aus Mainfranken, verzieh man dem Gast aus der Bier-Hochburg gerne, denn mit seinem Feuerwerk aus Gags, Parodien und teils derben Witzen brachte er sein Publikum zum Kochen.
Als schmieriger Mafia-Boss Silvester Carpone erzählte er einen skurrilen Krimi mit den Namen fränkischer Weinlagen, später bewies er sein großartiges Talent als Stimmenimitator bekannter Politiker und mit einer köstlichen Rückschau auf den legendären Nürnberger Komiker Herbert Hisel setzte er dem Abend eine der Kronen auf: „Jou wergli“!
Die zweite Krone aber kam aus dem Sinngrund. „Die Rhönis“ aus Obersinn stellten wieder einmal alles auf den Kopf. Als beste A-capella-Gruppe im weiten Umkreis begeisterten sie mit mehr oder weniger geistreichem Blödsinn. Der Techno-Song mit „Alle meine Entchen“, hinreißende Lieder über Wein, Sport und Diäten waren einfach großartig.
Kultsong
Dass die Vorrhön-Männer sich ganz besonders gerne selbst auf den Arm nehmen, zeigten sie mit „Wir sind die letzten tollen Hechte“. Zugleich durfte auch ihr Kultsong vom „Bratislaver Lover“ im grüngelben Pullover nicht fehlen. Dafür gab es lang anhaltenden stehenden Applaus.
Auch heimischer musikalischer Humor kam nicht zu kurz. Rüdiger Amthor sowie Martin und Florian Burkard bezauberten als die „Drei Knöre“ (Tenöre) mit schönen Liebeserklärungen an den Stettener Stein oder die Stettener Kipf.
Wieder einmal war die Überraschung gelungen: Mit diesem Paar hatte in der festlich geschmückten Mehrzweckhalle keiner gerechnet: Das Prinzenpaar sind der Stettener Michael I. (Höfling) und Verena I. (Mees) aus Heßlar. Sie wurden vom närrischen Publikum freudig begrüßt – Hoheit Verena im bezaubernden Satin-Abendkleid in kräftigem Violett, raffinierter Raffung und edlem Strass-Besatz und ihr Prinz im nagelneuen herrschaftlichen Gewand in Form eines Gehrocks mit Stehkragen und silbernen Borten. Dazu kamen die ordensgeschmückte Brust und die silbernen Epauletten.
Die beiden haben sich vor mehr als zehn Jahren am Rande einer Faschingsveranstaltung in Eußenheim kennengelernt und sind seit 2007 ein Paar. Momentan bauen sie im Stettener Point ein Haus zu bauen. Michael ist KFZ-Mechaniker für Nutzfahrzeuge und Nebenerwerbslandwirt im elterlichen Hof von Monika und Alban Höfling.
Im Bauamt
Seine Prinzessin aus der „Heßlarer Mees-Dynastie“ ist im Bauamt der Stadt Karlstadt angestellt. Sie spielt in der Trachtenkapelle Heßlar und auch bei den dortigen Prunksitzungen. Michael ist jedes Jahr in Stetten beim Männerballett mit dabei.
Vor der Inthronisation des neuen Prinzenpaares wurden die bisherigen Repräsentanten der Stettener Fastnacht Frank I. und Christine I. Liebstückel verabschiedet. Frank Steinmetz, der Gesellschaftspräsident des CCS bedankte sich bei dem scheidenden Paar für eine großartige Session und die Ex-Prinzessin Christine schwärmte: „Wir haben in dieser Zeit keine einzige Minute bereut!“
Orden mit dem „Lömmetrater“
Zur Jubiläums-Campagne gehört der närrische Orden. Ordenskanzler Manfred Krebs hat sich für diesen Anlass den traditionellen „Steidemer Lömmetrater“ sitzend auf einer 33 einfallen lassen. Außerdem wird man demnächst in Stetten einen Bildband mit Fotografien und Informationen rund um die CCS-Fastnacht erwerben können.
Durch das Programm führte neben Frank Steinmetz auch der Sitzungspräsident des CCS Florian Burkard. Die musikalische Begleitung lag bei der hervorragenden Gruppe „Famos“ aus Karlstadt.