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LOHR
Fernseh-Stars und große Erzähler zum Anfassen in Lohr
Volles Haus in der Lohrer Stadthalle bei „Abenteuer Erleben Live!“ am Sonntag. Hier steht Willi Weitzel auf der Bühne.
Foto: Frank Zagel | Volles Haus in der Lohrer Stadthalle bei „Abenteuer Erleben Live!“ am Sonntag. Hier steht Willi Weitzel auf der Bühne.
Redaktion
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:11 Uhr

Über 1000 Besucher folgten der Einladung zu den drei unterschiedlichen Live-Reportagen bekannter Abenteurer am Sonntag. Für Begeisterung sorgten vor allem die aus dem Fernsehen bekannten Willi Weitzel und Joey Kelly, die sich ohne jegliche Allüren und hautnah zum anfassen präsentierten. Den Auftakt am Vormittag machte Stefan Erdmanns Liebeserklärung an Island. Wie der Veranstalter berichtet, hatte er für seine Muli Visions Show auf 30 Reisen aus allen Perspektiven und zu allen Jahreszeiten gefilmt.

Eine Liebeserklärung an Island

Knapp 400 Besucher füllten die Halle und hielten für zwei Stunden den Atem an, als Erdmann mit sensationellen, teils noch nie vorher gefilmten, Aufnahmen über die Vulkaninsel berichtete. Sanft und spannend erzählt gelang es dem mit Preisen dekorierten Filmemacher, auch durch die selbst komponierte grandiose Musik, einen Epos über Island zu erschaffen. Minutenlanger Applaus honorierte sein Schaffenswerk.

Willi Weitzel gehört zu den Abenteurern, der eine ganz andere Zielgruppe anspricht. Der bekannte TV- Moderator, der durch die Kindersendung „Willi wills wissen“ zu Berühmtheit gelangte, ist ein Star zum Anfassen. Sympathisch, witzig und informierend zeigte er seine Reportage „Willis Wilde Wege“ vor dem fast 500-köpfigen Publikum, das auch aus vielen Erwachsenen bestand, was Willi zu Beginn seines über zweistündigen Programms wohlwollend bemerkte.

Lasst Euch Zeit, erwachsen zu werden

„Lasst Euch Zeit erwachsen werden" wandte er sich an seine jungen Fans, um den Großen mitzuteilen: „Und ihr könnt auch noch ein Kind in euch bleiben". Weitzel führte seine Besucher in ferne Länder und schilderte den Alltag der dort lebenden Kinder. So zählte er in einer Schulklasse in Tansania 84 Kinder und berichtete, dass in Kriegsgebieten Kinder mit Waffen ihre Weideflächen für Ziegen verteidigen müssen. Ein Kind sagte ihm: „Wenn unsere Ziegen nichts mehr zu fressen haben, dann sterben wir auch."

Während seinen spannenden Ausführungen war es teilweise mucksmäuschenstill in der Halle. Seine großen und kleinen Fans hingen an Willis Lippen, als er von einem Mädchen in Afrika berichtete, die ein fünf Meter tiefes Loch mit bloßen Händen graben musste, um an modriges Wasser zu gelangen.

Begeistertes Gejohle aus Hunderten Kehlen

Weitzel reist auch mit seinen eigenen drei Kindern und erzählte, wie er mit seiner Tochter Jana und einem Fotografen versuchte, ein Tierfoto in Deutschland zu machen als Vorbereitung auf seine große Grizzly-Tour durch Alaska. Ein begeisterndes Gejohle aus hunderten Kehlen, als Willi endlich seinen „eigenen“ Grizzly fotografieren konnte. Überhaupt verstand es Weitzel hervorragend, sein Publikum immer wieder mit in seine Erzählungen mit einzubauen. Da wurde auf die Schnelle mal ein Wettbewerb ausgerufen, wer das ABC am schnellsten aufsagen kann, wer am höchsten hüpft und Zurufe der Kinder kommentierte und beantwortete er spontan.

Applaus im Einmachglas als Erinnerung

Kein Wunder, dass niemand Willi von der Bühne gehen lassen wollte. Den donnernden Applaus versprach Willi in einem Einmachglas mit nach Hause nehmen zu wollen und immer wieder zu öffnen, wenn er Sehnsucht nach Lohr haben wird. Außerdem soll seine Familie hören, was heute in Lohr los war. „Ihr seid super und werdet mir schon heute Abend fehlen, das weiß ich“ gab Willi zu.

Während Willi im Foyer noch über eine Stunde für jedes Foto zur Verfügung stand und dutzende Fragen beantwortete, sorgte schon ein weiteres bekanntes Gesicht für Spannung. Völlig unscheinbar, sympathisch und bodenständig betrat Joey Kelly über den Haupteingang die Stadthalle und war sofort von Fans umringt. Da war immer noch die Magie der legendären „Kelly Family“ zu spüren, die soeben ihr völlig unerwartetes Comeback feiern und in diesem Jahr mit 50, nahezu ausverkauften Konzerten, auf Tour gehen.

Ausdauersport als Ausgleich zum Beruf

Nicht nur über seinen musikalischen Werdegang sprach Kelly, unterlegt mit vielen Bildern und Filmen. Auch darüber wie er als Ausgleich zur Musik zum Extremsport fand. Er brach viele Rekorde im Ausdauersport, die seinen Willen festigten, das scheinbar Unmögliche zu erreichen. „Glück ist kein Zufall, es muss erkämpft werden“, weiß Kelly aus der eigenen Erfahrung, auch als Musiker. „Auf einmal waren wir Stars, jeder kannte uns“, erinnerte Kelly auf der Bühne. Ihm war das alles zu viel, er suchte den Ausgleich im Extremsport, ging ohne Training den ersten Triathlon an. „Ich bin fast abgesoffen“. An diesem Tag habe er erkannt, dass er seinen Geist überwinden muss, um seine Ziele zu erreichen. Disziplin, Mut und Leidenschaft gehörten fortan zu seinem Alltag.

Die Selbstdisziplin wurde zum Mittel seines Erfolges. Trotz Erkrankung beendete Kelly einen Sechs-Tageslauf durch die Sahara, der zu den härtesten Veranstaltungen weltweit zählt. Von der Wüste ging es ins Eis von Alaska, wo er das Ziel auf allen Vieren kriechend erreichte. Aufgeben gab es nie, immer neue Ziele setzen.

Ohne Proviant quer durch Deutschland

„Das ganze Leben ist ein Marathon“ weiß Kelly und berichtet von seinem Glücksgefühl, als er im Jahr 2000 ohne Nahrung und nur mit einer Plastikplane ausgestattet von der Nordsee auf den Gipfel der Zugspitze marschierte. Die letzten drei Tage ohne Nahrung. Dieser Erfolg war für ihn größer als vor 70000 Fans zu spielen: „Ich hab geheult“.

Jetzt möchte er mit einem alten VW-Bulli 12 000 Kilometer nach Peking fahren. Er hat noch Plätze frei, bewirbt er die Reise und ermutigt seine Zuschauer, mal mit einem Halbmarathon zu beginnen. Die Ausrede „Ich habe keine Zeit“ akzeptiert er nicht. „Ihr müsst mehr geben als nehmen, das bekommt Ihr alles wieder zurück. Doppelt und dreifach“ weiß Joey.

Willi Weitzel war für jeden Spaß zu haben. Die Fans waren begeistert.
Foto: Frank Zagel | Willi Weitzel war für jeden Spaß zu haben. Die Fans waren begeistert.
Ein großer Motivator, wenn es darum geht, den eigenen Schweinehund zu bezwingen: Ausdauersportler Joey Kelly.
Foto: Frank Zagel | Ein großer Motivator, wenn es darum geht, den eigenen Schweinehund zu bezwingen: Ausdauersportler Joey Kelly.
Entführte das Publikum, in die faszinierende Welt Islands und stand hinterher noch lange rede und Antwort: Stefan Erdmann.
Foto: Frank Zagel | Entführte das Publikum, in die faszinierende Welt Islands und stand hinterher noch lange rede und Antwort: Stefan Erdmann.
 
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