Mit Interesse folgten die Marktheidenfelder Stadträte den Ausführungen des Architekten Armin Bauer, der ihnen in der Sitzung am Donnerstag die aktuelle Planung des Projekts „Sozialer Wohnungsbau Säule II“ am Südring vorstellte.
Mit beiden bisherigen Varianten könnte sich die Regierung von Unterfranken anfreunden, berichtete Bauer. Nur die Anzahl der rollstuhlgerechten Wohnungen – acht von 24 – erschien der Regierung recht hoch, sagte der Architekt. Je 15 Quadratmeter mehr benötigen diese Wohnungen für Rollstuhlfahrer. Das Büro Ritter-Bauer-Architekten änderte daraufhin eine der Varianten ab, die Variante 2, das Gebäude in L-Form. Nur noch zwei rollstuhlgerechte Wohnungen sind in „Variante 2.1“ vorgesehen.
Kompaktere Variante vorgestellt
„Dadurch konnte einiges an Fläche gespart werden“, sagte Bauer. Das neue Gebäude wäre kompakter als die vorherigen Varianten. Die zwei Dreier-Wohngemeinschaften im Obergeschoss betreffen diese Änderung nicht, diese bleiben barrierefrei und teilweise rollstuhlgerecht. Einen Außenzugang über eine Rampe zum Keller beispielsweise für Fahrräder hat Armin Bauer auch noch in der Variante geplant. Mit 4,77 Millionen Euro ist die Kostenschätzung dieser Variante um etwa 130 000 Euro günstiger als die vorherige.
Der neue Plan für das Gebäude am Südring fand durch die Bank Gefallen im Stadtrat. Martin Harth drängte aber darauf – und die Fraktionssprecher von CSU und SPD in ihren Haushaltsreden später in der Sitzung auch –, mit dem Projekt voranzukommen. „Das liegt nicht an ihnen, Herr Bauer“, so Harth, „das liegt am Verfahren.“ Der Bedarf bestehe jetzt „und ist dringend“. Bauer machte aber wenig Hoffnung. Eine Genehmigungsplanung im März sei „sehr sportlich“, ebenso wie ein möglicher Baubeginn im Herbst 2019 bei ordentlicher Planung. Wenn das Gebäude 2020 überhaupt fertig werden sollte, „dann aber ganz am Ende“, so Bauer. Der Stadtrat beschloss, das Projekt in der „Variante 2.1“ weiter zu verfolgen.
Artenschutz für die Söllershöhe
Ausgleichsmaßnahmen für den Artenschutz im Zuge der Erschließung des 48 Hektar großen Gewerbegebiets Söllershöhe in Altfeld stellte Landschaftsarchitekt Markus Fleckenstein vor. 13,5 Hektar Öko-Ausgleichsfläche seien innerhalb des Gebiets vorgesehen. Dort seien zehn Feldlerchen und vier Wiesenschafstelze nachgewiesen worden, so Fleckenstein. Deswegen benötige es 15,5 Hektar artenschutzrechtlicher Kompensationsmaßnahmen auf Ackerland außerhalb des Gewerbeparks. Als Maßnahmen ist die Ausdünnung von Getreidekulturen (doppelter Abstand der Saatreihen), Brachflächen in Ackerfluren und sogenannte Feldlerchenfenster in Getreidekulturen – mehrere je etwa 25 Quadratmeter große unkultivierte Flächen im Feld.
Geeignete Flächen für diese Maßnahmen wurde gesucht und sowohl 15,5 Hektar im städtischen Besitz gefunden, als auch 80 Hektar von acht Landwirten zu Verfügung gestellt, denen bei einer Infoveranstaltungen das Projekt nähergebracht wurde. Auf diesen Flächen sollen die Maßnahmen nun jährlich „rollieren“, wie Fleckenstein sagt. Die Landwirte bekommen dafür Ausgleichszahlungen über einen Gesamtbetrag von 7300 Euro pro Jahr. Die Umsetzung der Maßnahmen sind über 25 Jahren zu gewährleisten. Der Stadtrat stimmte dem Vorschlag zu.