Gut meinte es das Wetter mit den Siebenern aus dem Bereich Marktheidenfeld, die am Samstag ihren Feldgeschworenentag in Steinmark abhielten. Bei strahlendem Sonnenschein marschierte ein festlicher Zug vom Steinmarker Ortseingang zur Martin-Luther-Kirche. Angeführt wurden die Geschworenen der 33 Ortschaften sowie Landrätin Sabine Sitter und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister vom Esselbacher Spielmannszug in schmucker blauweißer Uniform, der unter Tambourmajor Philipp Schwab den Kirchweg mit seinen frischen Klängen geleitete.
Pfarrer Kurt Hyn aus Hasloch sprach den Gotttesdienstbesuchern aus dem Herzen, als er in seiner Predigt das fünfte Buch Mose zitierte: "Du sollst die Grenze deines Nächsten nicht verrücken". Er verwies damit auch auf die wohl einige tausend Jahre alte Geschichte der Grenzwächter.
Die folgende Kranzniederlegung am Steinmarker Ehrenmal wurde von der Esselbacher Blasmusik unter Leitung von Helmut Hofmann musikalisch untermalt. Kreisobmann Hermann Meyer gedachte der Toten und verlas die Namen der seit dem letzten Jahrtag im Jahr 2019 verstorbenen Feldgeschworenen: Gregor Wolz (Marienbrunn), Siegfried Schick (Roden), Erich Albert (Steinmark), Markus Väth (Oberndorf), Georg Fertig (Altfeld), Josef Schreck (Bischbrunn), Eustach Martin (Erlenbach), Richard Gräder (Oberwittbach), Willi Michel (Marienbrunn) und Fridolin Rösch (Trennfeld).
Vereinigung wurde bereits 1906 gegründet
In der Esselbacher Spessarthalle begrüßte Meyer Geschworene und Gäste und freute sich nach der pandemiebedingten Ausfallzeit über die Zusammenkunft. Er verwies auf die lange Geschichte der Feldgeschworenen-Vereinigung, die bereits im Jahr 1906 gegründet wurde.
Esselbachs Bürgermeister Richard Roos stellte das "Schmuckkästchen" Steinmark als kleinsten Ortsteil der Gemeinde vor, der nicht nur über mehrere Einkehrmöglichkeiten, und eine reiche Geschichte seit dem Jahr 839 verfüge, sondern dessen Bewohner bei vielfältigen Veranstaltungen auchgerne ihre Gastfreundschaft bewiesen. Als zuverlässige und ortskundige Menschen, die das Vertrauen ihrer Mitbürger haben, bezeichnete Landrätin Sabine Sitter die Feldgeschworenen.
Die Geschworenen leisteten mit ihrem Wissen und Sachverstand auch einen wichtigen Beitrag zum örtlichen Frieden, fand Vermessungsoberrätin Monika Leimeister vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung. Der durch den Klimawandel notwendige Umbau der Wälder könne laut Traudl Liebenstein vom Amt für ländliche Entwicklung nur gelingen, wenn kleinere Flächen zusammengelegt würden. Dazu sei die Mitarbeit der Feldgeschworenen unabdingbar. Bauernverbands-Kreisobmann Reinhard Wolz erinnerte an die wichtigste Aufgabe der Landwirtschaft, die Bevölkerung zu ernähren. Dies sei in der Zeit von Pandemie und Krieg vielen wieder deutlicher geworden.
Ehrung für Kurt Hock und Reinhold Engelhardt
Nach einer beindruckenden Schau der Sportakrobatikgruppe des FSV Esselbach ehrte Meyer zwei langjährige Siebener. Kurt Hock aus Oberndorf übt das Ehrenamt bereits 40 Jahre aus, Reinhold Engelhart aus Tiefenthal ist 50 Jahre aktiver Feldgeschworener. In den Jahren seit 2019 waren weitere Ehrungen langjährig Aktiver in kleinerem Rahmen vorgenommen worden.
Anschließend nahm Meyer die seit 2019 neu hinzugekommenen Siebener in die Feldgeschworenen-Vereinigung auf: Alexander Michel (Unterwittbach), Harald Englert (Marktheidenfeld), Justus Hofmann (Karbach), Robert Klieeisen und Paul Wolz (beide Marienbrunn), Markus Hoh und Bernhard Gräder (beide Oberwittbach), Luis Ningler (Bischbrunn), Rudolf Albert (Röttbach) sowie Sabine Aulbach-Krebs und Alexander Haas (beide Schollbrunn).
Kassier Vinzenz Stegerwald gab einen detaillierten Kassenbericht für die letzten drei Jahre. Bei den Neuwahlen wurde die bisherige Vorstandschaft einstimmig bestätigt. Es sind dies: 1. Vorsitzender Hermann Meyer (Billingshausen), stellvertretender Vorsitzender: Erwin Wolf (Altfeld), Kassier: Vinzenz Stegerwald (Karbach), Schriftführer: Andreas Sauer (Glasofen), Beisitzer: Horst Brehm (Bischbrunn) und Roland Menig (Marktheidenfeld). Zu Kassenprüfern wurden erneut Michael Jeßberger (Wiebelbach) und Jürgen Drescher (Röttbach) bestimmt.
Die Feldgeschworenen-Vereinigung wird sich wieder am 13. Mai 2023 in Trennfeld treffen.