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MAIN-SPESSART
Felbinger: "Schreckgespenst Mottgers-Spange vom Tisch"
Redaktion
 |  aktualisiert: 19.10.2020 09:34 Uhr
Landtagsabgeordneter Günther Felbinger (Frei Wähler) teilt mit, dass die „Südkurve“ der sogenannten Mottgers-Spange im Nordspessart auf der Aus-/Neubau-Bahnstrecke Hanau-Fulda/Würzburg nicht nötig sei. Dies hätten die Zugzahlenprognose 2025 und der Bedarfsplanüberprüfung aus dem Jahr 2010 ergeben.

Zu diesem klaren Schluss komme laut einer Pressemitteilung Felbingers ein Prüfauftrag der Deutschen Bahn hinsichtlich eines Ausbaus der bayerischen Spessartquerung Hanau-Aschaffenburg-Würzburg. Dieser stelle fest, dass „die Züge, die im Planfall über die Mottgersspange in Richtung Süden geführt würden, auch über die Strecke Hanau-Aschaffenburg-Nantenbach gelenkt werden“ könnten.

Diese Informationen erhielt Günther Felbinger bei einem Gespräch mit dem Konzernbeauftragten der Deutschen Bahn, Klaus-Dieter Josel, im Bayerischen Landtag auf Nachfrage: „Aus jetziger Sicht kommt die Mottgersspange auf bayerischer Seite nicht!“, so zitiert Felbinger Josel.
 
Der Prüfauftrag, der einen rein qualitativen Ausbau der bestehenden Strecke Hanau-Nantenbach zur Grundlage hat, lege vielmehr dar, dass nach der Umsetzung der beiden, zwischen Hanau und Aschaffenburg vorgeschlagenen Strecken-Verbesserungsmaßnahmen „aus kapazitiver Sicht auch die derzeitig für 2025 prognostizierten 32 Züge im Fernverkehr und zwei Güterzüge zwischen Gelnhausen und Würzburg mit wirtschaftlich optimaler Betriebsqualität über den Südkorridor abfahren" könnten.

„Damit ist das regionale Schreckgespenst Mottgersspange erst einmal vom Tisch“, so Felbinger erleichtert. Für den Fall der weiteren Erfordernis von Fahrzeitverkürzungen auf der Strecke Hanau-Würzburg, fordert der Prüfauftrag die Überprüfung weiterer Ausbaumaßnahmen im Südkorridor ehe an eine Nordspessartquerung mit Mottgers-Südkurve gedacht werde.
 
Ähnlich äußerte sich bereits Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, an den sich Felbinger wegen des Vorplanungsauftrages des Bundes für den Aus-/Neubau der Bahnstrecke Hanau-Fulda/Würzburg gewandt hatte, in einem Schreiben an Felbinger. „Soweit die Fahrzeitvorgabe moderat ist, scheint sich nach Aussage der Deutschen Bahn abzuzeichnen, dass der Ausbau der bayerischen Spessartquerung wirtschaftlicher ist als die ‚Südkurve‘“, so Herrmann.

Hinsichtlich der Umsetzung der Spessartquerung im Bereich der sogenannten Mottgersspange stellt die DB Netz allerdings klar fest, dass die qualitätsverbessernden Maßnahmen auf der Strecke Hanau-Aschaffenburg-Nantenbach lediglich die Südkurve einer möglichen Nordspessartquerung ersetzen würden. Die einfache Spessartquerung mit Nordkurve wäre weiterhin eine der zu prüfenden Varianten für den hessischen Streckenabschnitt Gelnhausen-Fulda. „Somit ist zumindest für die Belange des Sinngrundes Entspannung angesagt, auch der Hauptbahnhof Aschaffenburg mit seinem stündlichen ICE-Halt ist damit gesichert“, so Felbinger.
 
Endgültig Klarheit werden allerdings erst die neuen Prognosezahlen des Bundes für 2030 aus dem neuen Bundesverkehrswegeplan 2015 verschaffen, denn erst dann könne der Prüfauftrag abgeschlossen werden, betonen die Vertreter der DB Netz AG in einem Arbeitspapier, so Felbinger.
 
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