Eine vermutete Population der Echsen verhindert zurzeit den für 2018 anvisierten Baubeginn der Lärmschutzwände in Obersinn. Diese Antwort erhielt der Landtagsabgeordnete Günther Felbinger auf Anfrage beim Konzernbeauftragten der Deutschen Bahn AG, Klaus-Dieter Josel.
Dieser nannte die erhöhten Forderungen im Bereich Naturschutz als ausschlaggebend für die Verzögerung, die wiederum von den Einwendungen der Träger öffentlicher Belange besonders zum Denkmal- und Naturschutz herrührten, teilt Felbinger der Presse mit.
Somit sollen nach Auskunft der Bahn nach aktueller Planung die Pausen der Totalsperrung von 18., bis 23. April 2019 für den den Weichenumbau im Bahnhof Burgsinn und von 1, bis 30. November 2020 im Zusammenhang mit den Brückenarbeiten an den Sinnbrücken für den Bau der Lärmschutzwände genutzt werden. „Das ist höchst bedauerlich und für die Betroffenen vor Ort schwer nachzuvollziehen, dass bei aller Bedeutung und Wertschätzung des Naturschutzes die Menschen in Obersinn mindestens ein weiteres Jahr den Bahnlärm ertragen müssen“, schreibt Felbinger.
Wie die Deutsche Bahn weiter mitteilt, sind in den Sommermonaten mindestens drei Besichtigungen von einem Biologen erforderlich, um die Populationen der Echsen zu bestätigen und nötige Maßnahmen zum Schutz der Tiere festlegen zu können. Deshalb fehle zurzeit die abschließende Stellungnahme der Regierung von Unterfranken und der Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahn-Bundesamtes. Was dazu geführt habe, dass die Bahn die eingeplanten Sperrpausen 2018 für Obersinn vollständig abgesagt habe.
Felbinger hofft, dass der zurzeit in der Prüfung befindliche Bau der Lärmschutzwände von der Gleisaußenseite, zu einer schnelleren Realisierung der seit nahezu einem Jahrzehnt in Planung befindlichen Lärmschutzwände führe. Dies hätte den Vorteil, dass die DB keine Sperrpausen benötige und zumindest Teilabschnitte der Wände früher errichtet werden könnten. „Diese Alternative muss mit Nachdruck verfolgt werden, denn damit könnte eine Entlastung der Anwohner vom Lärm deutlich früher erreicht werden“, meint Felbinger.