Eine voll besetzte Kirche, festliche Musik von Antonio Caldara und eine feierliche Osterliturgie: Alles passte beim letzten offiziellen Einsatz von Alfons Meusert als Kantor der Lohrer Stadtpfarrkirche St. Michael, wie Stadtpfarrer Sven Johannsen in einem Pressebericht schreibt, dem auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Nach 34 Jahren als Dekanatskantor wurde Meusert kürzlich in den Ruhestand verabschiedet. Viele Weggefährten, Sängerinnen und Sänger aus seinen Chören, Orgelschülerinnen und Orgelschüler, Freunde und Gemeindemitglieder waren gekommen, um diesen Tag mit dem beliebten Kirchenmusiker zu begehen, unterstreicht Johannsen in seinem Bericht. Den Gottesdienst zelebrierte Johannsen gemeinsam mit dem ehemaligen Lohrer Kaplan Burkard Zapf.
Fest verwurzelt im Glauben
Johannsen hob vor allem die feste Verwurzelung des ehemaligen Kilianeum-Schülers Meusert im Leben der Kirche und im Glauben, seine freundliche und ausgleichende Art und seine große Bereitschaft und Zuverlässigkeit in der Wahrnehmung seiner alltäglichen Aufgaben an der Orgel hervor. "Der Kantor war sich nicht zu schade für Werktagsgottesdienste oder Tauffeiern. Wenn es dem Pfarrer eingefallen ist, einen Sonntag vollzupfropfen mit drei Gottesdiensten, einer Taufe und Maiandacht oder mal in Corona-Zeiten die weihnachtliche Gottesdienstanzahl exponentiell anwachsen zu lassen, dann war der Kantor dabei", sagte Johannsen.
Als Dank der Pfarrei überreichten Johannsen, Pfarrgemeinderatsvorsitzende Nina Pearson und Kirchenpfleger Christian Maier ein Faksimile der Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach und einen Gutschein für die Nordfrankreich-Fahrt der Gemeinde im nächsten Jahr mit der Möglichkeit zum Orgelspiel in den großen Kathedralen. Rainer Aberle, langjähriger Kollege und neuer Diözesanmusikdirektor, zeigte sich laut dem Pressebericht beeindruckt von der Qualität und Stärke der Kantorei, die Alfons Meusert geformt hat. Für die Stadt Lohr dankten Zweiter Bürgermeister Dirk Rieb und Dritte Bürgermeisterin Ruth Steger für die Bereicherung des kulturellen Lebens der Stadt durch die Konzerte im Spessart-Winter und im Spessart-Sommer. Zum Dank überreichten die beiden ein Bild von Roland Schaller. Auch die stellvertretende Landrätin Pamela Nembach würdigte Meusert.
Meusert bleibt als Klavierlehrer aktiv
An der Musikschule bleibt Meusert in der kommenden Zeit als Klavierlehrer aktiv. Zudem wird er in der Vakanz weiterhin die Kantorei-Chorpoben leiten.
Mit launigen Neufassungen bekannter Lieder setzten die Chormitglieder Meusert ein Denkmal: Sie interpretierten etwa das bekannte "Halleluja" von G. F. Händel auf den Namen "Alfons Meusert" um. Von der Kantorei erhielt Meusert einen Gutschein für den Besuch der Bregenzer Festspiele.
Meusert freute sich in seiner Rede über die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Pfarrer, Team und Gemeinde und bekannte sich dazu, dass ihm die Arbeit mit dem Chor immer ein Herzensanliegen war und zum Lebenselixier wurde.
