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Marktheidenfeld
Fax-Betrug in Marktheidenfeld: Was tun als Betroffener?
Fax-Betrug in Marktheidenfeld: Was tun als Betroffener?       -  Dieses Fax ist ein Abzockversuch. Es ging vergangenen Freitagabend in unserer Redaktion ein. Die Verbraucherzentrale warnt vor solchen Maschen.
Foto: Sebastian Fjeld | Dieses Fax ist ein Abzockversuch. Es ging vergangenen Freitagabend in unserer Redaktion ein. Die Verbraucherzentrale warnt vor solchen Maschen.
Martin Hogger
Martin Hogger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:20 Uhr

Mehr als jede zweite Mail, die in Unternehmen eingeht, ist Spam. Das zeigt eine Grafik des Statistik-Portals Statista. Meistens kümmern sich Spam-Filter um die unerwünschten Nachrichten. Deshalb scheinen Kriminelle wieder auf eine klassische Masche zurückzugreifen: den Fax-Betrug.

Am vergangenen Freitagabend ging in der Main-Post-Redaktion, bei der Stadt Marktheidenfeld und anderen öffentlichen Stellen gleich lautende Faxe ein. Unter der Überschrift "Bürgerinformation Region Marktheidenfeld" wurden die Empfänger aufgefordert, Adressdaten und Telefonnummern für den "behördenunabhängigen Anzeigenfolder" zu bestätigen und zu unterschreiben. Die aktualisierten Daten solle man dann an eine Nummer, die fett am unteren Ende des Blattes gedruckt war, zurück faxen. 

Tückisch wird's im Kleingedruckten

"Das ist nicht von uns", stellt Marcus Meier, Pressesprecher der Stadt Marktheidenfeld, auf Nachfrage der Redaktion klar. In einer am Montag verschickten Pressemitteilung warnt die Stadt: "Verlage und Firmen, die aktuell im Raum Main-Spessart per Fax Anzeigen akquirieren, sind nicht durch die Stadt Marktheidenfeld beauftragt."

Fax-Betrug in Marktheidenfeld: Was tun als Betroffener?       -  So sieht die trügerische Fax-Nachricht aus. Das Rückfax ginge an eine Nummer in Spanien.
Foto: MP Grafik | So sieht die trügerische Fax-Nachricht aus. Das Rückfax ginge an eine Nummer in Spanien.

Im Kleingedruckten des Fax verbergen sich die tückischen Details: Wer antwortet, schließt einen Vertrag mit dem "ARP Marketing Verlag SL" und beauftragt diesen, einen Informationsfolder "einzudrucken" und "zur Verteilung zu bringen". Und zwar nicht umsonst. Insgesamt 3968 Euro würden fällig. Was stutzig machen sollte: Der Verlag hat seinen Hauptsitz in einer spanischen Küstenstadt; das Antwort-Fax wäre an eine Nummer mit spanischer Vorwahl zu senden.

Laut der Pressemitteilung der Stadt, gibt es noch einen weiteren Anhaltspunkt für einen Betrug: "Soweit die Stadtverwaltung von Marktheidenfeld eine Neuauflage ihrer Bürgerinformationsbroschüre plant, erhält der beauftragte Verlag zur Anzeigenakquise ein offizielles Empfehlungsschreiben der Stadt Marktheidenfeld." Dies ist bei diesem Fax jedoch nicht der Fall.

Was tun, wenn man reingefallen ist?

Laut Polizei Unterfranken sind noch keine Anzeigen wegen der Betrugs-Faxe eingegangen. Pressesprecher Michael Zimmer rät Betroffenen, Anzeige zu erstatten, da der Verdacht des Betruges nahe liege. Wenn jemanden per Fax ein solches Angebot erreiche, so Zimmer, sollte man sich hinsichtlich des tatsächlichen Absenders vergewissern. Die einfachste Methode: ein Rückruf beim angeblichen Anbieter oder bei der Stadt Marktheidenfeld. 

Was aber, wenn man schon unterschrieben hat?  Polizeisprecher Zimmer rät dazu, Anzeige zu erstatten. Außerdem sollten Betroffene den Vertrag sofort widerrufen, schriftlich und formell, dies dokumentieren und das Konto hinsichtlich möglicher Abbuchungen überprüfen. 

Fax-Betrüger sind oft schwer zu verfolgen

Die Kriminellen hinter den betrügerischen Fax-Nachrichten zu erwischen, sei sehr schwierig, wie der Verbraucherzentrale Bundesverband schreibt. Wie in diesem Fall würden Nachrichten oder Werbungen oft aus dem Ausland übermittelt, schreiben die Verbraucherschützer. "Dann ist es meist problematisch oder unmöglich, die Verantwortlichen zu ermitteln, da unseriöse Firmen meist nicht im Gewerberegister gemeldet sind."

Marcus Meier sagt, die Stadt Marktheidenfeld habe eine derartige Fax-Anfrage für das Franck-Haus erhalten. Es kann also jeden treffen, der ein Fax-Gerät im Büro oder zuhause stehen hat – es ist Vorsicht geboten! 

 
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