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Fellen
Fast alle Männer kamen zur Gründungsversammlung
Mit diesem Team machte die DJK Fellen in den Jahren 1930/31 auf den Sportplätzen der Region Furore. Leider wurde der Verein kurze Zeit später vom Naziregime wieder aufgelöst.
Foto: Jürgen Gabel | Mit diesem Team machte die DJK Fellen in den Jahren 1930/31 auf den Sportplätzen der Region Furore. Leider wurde der Verein kurze Zeit später vom Naziregime wieder aufgelöst.
Jürgen Gabel
 |  aktualisiert: 04.07.2019 02:11 Uhr

Trotz eines eigentlich "jugendlichen Alters" feiert die DJK Fellen am Wochenende vom 5. bis 7. Juli 60. Stiftungsfest. Die Leistungsbilanz des heute 271 Mitglieder zählenden Vereins kann sich sehen lassen. Im Mittelpunkt stehen am Freitag das Inklusionsprojekt "Spiel der Spiele", der Festgottesdienst am Sonntag mit anschließenden Ehrungen sowie die Fußballspiele um den Sinngrund-Cup, bei dem das beste Fußballteam des Sinngrunds ermittelt wird.

Vor 60 Jahren wurde die DJK Fellen aus der Taufe gehoben. Das Interesse für Fußball war so groß, dass fast alle männlichen Dorfbewohner Fellens und Wohnrods zur Gründungsversammlung kamen. Eigentlich sollte die DJK schon im Frühjahr 1930 gegründet werden, doch dieser Versuch missglückte. Erst 1958 zur Weltmeisterschaft lebte die Fußballbegeisterung in der Spessartgemeinde wieder auf.

Das sportliche Leben blühte

Karl Haas und Manfred Fischer schafften es, dass die Kommune 4000 Mark für einen Sportplatzbau einplante. Auf Einladung der Gemeinde war am 24. Mai 1959 im Saal Haas die Gründungsversammlung und Rudolf Wolf übernahm als erster Vorsitzender das Vereinsschiff. Auf Wunsch des Ortspfarrers Gundersdorf wurde dem Fellener Sportverein der Name DJK vorangestellt.

Mit tatkräftiger Unterstützung von Gemeinde und freiwilligen Helfern war der Platz rechtzeitig zu Beginn des Spielbetriebs im September 1959 fertig. Wegen der intensiven Nachfrage rief man 1962 eine Jugendmannschaft ins Leben und das sportliche und gesellschaftliche Leben der DJK-Familie blühte.

Die Jugendarbeit trug erste Früchte und für die Auswahlmannschaft des DJK-Kreises Würzburg stellten die Fellener allein sieben Aktive. 1969 schafften die Kicker erstmals den Meistertitel und stiegen in die B-Klasse auf. Anfang der 70er Jahre hatte der Verein große Pläne: den Bau eines Sportheims. Mit Hilfe der Gemeinde konnte im April 1972 Richtfest gefeiert werden und man war der einzige Verein im Sinngrund mit einem eigenen Domizil. Schon zwei Jahre später stellte sich die DJK Fellen mit dem Bau eines neuen Sportplatzes einer weiteren Herausforderung.

Gymnastikgruppe zählte 56 Frauen

Zum 25-jährigen Bestehen waren 300 Mitglieder eingeschrieben. Allein 56 Frauen zählte die Gymnastikgruppe, die 1990 wieder "eingeschlafen" war. Erstmals leistete sich die DJK einen Rasenplatz, der 1996 vom aus Fellen stammenden Domvikar Paul Weismantel geweiht wurde. Stolze 3900 freiwillig geleistete Arbeitsstunden ließen die Baukosten von 344 000 Mark erträglich werden.

Weil für eine eigene Jugendmannschaft zu wenige Spieler vorhanden waren, ging man mit dem Nachbarn BC Aura eine Spielgemeinschaft ein, die heute durch den FC Ruppertshütten erweitert ist. Um die Jahrtausendwende bedurfte das Sportheim einer grundlegenden Sanierung, welche erneut nur mit Hilfe der politischen Gemeinde gelang. Im Jahre 2003 zahlte sich die intensive Nachwuchsarbeit sportlich aus und die DJK fuhr einige Meisterschaften ein.

Das Jahr 2005 wird vermutlich in die Annalen der DJK eingehen. Nachdem in der Hauptversammlung kein Vorstand gefunden wurde, übernahm ein neues junges Team die Vereinsgeschäfte und mit der DJK ging es bergauf. Die Mannschaftskabinen wurden renoviert, eine neue Gerätehalle wurde gebaut und auch die Kicker waren erfolgreich. 2008 wurde man Meister und stieg erstmals in der DJK-Geschichte in die Kreisliga MSP auf. Gleichzeitig bauten die Sportler einen großen gepflasterten Parkplatz.

2009 war ein Schicksalsjahr

2009 ereilte die DJK ein Schicksalsschlag: Vorsitzender Tobias Schneider, der Kopf des neuen Aufbruchs bei der DJK, erkrankte an Leukämie, eine beeindruckende Typisierungsaktion mit über 2200 Blutanalysen konnte ihn nicht retten und er starb 2011 mit nur 31 Jahren. Dies stärkte möglicherweise den Verein noch mehr und man packte an: So wurde der Rasenplatz mit 40 Helfern saniert und mit neuem Rollrasen belegt.

Das Sportheim erfuhr eine gründliche Sanierung, beide Rasenplätze erhielten eine automatisierte Beregnungsanlage und zur Krönung fuhren die Seniorenkicker nach 2018 auch im Jubiläumsjahr erneut den Meistertitel ein. Man darf sicher sein, dass sich die DJK den Zukunftsaufgaben sportlich wie gesellschaftlich gewappnet sieht.

 
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