
Was ein echter Narr ist, den kann auch Regenwetter nicht abschrecken. So trugen auch die Teilnehmer am Rienecker Fasching das "Schmuddelwetter", das den Gaudiwurm in der Spessartstadt begleitete, mit Fassung und vor allen Dingen mit viel Humor. Weil der Fastnachtszug als das größte Narrenspektakel im Sinngrund gilt, zieht es meist zahlreiche Besucher am Faschingsdienstag zu dem von Verein IG Brauchtum und Kultur organisierten Spektakel.

Heuer hielt sich dies, wohl wegen des "Sauwetters", in Grenzen. Dennoch säumten von Verantwortlichen geschätzt, nicht ganz 2000 Zuschauer, teilweise kostümiert, aber überwiegend mit Regenschutz, den langen Weg von der Denkmalstraße zum Parkplatz im Stadtzentrum. Der Platz wurde am Ende zur "Partymeile". Die "Frankenkracher" spielten auf und heizten ordentlich ein. Ausgelassene Stimmung herrschte hier, als die Motivgruppen noch einmal vorgestellt wurden. Am Straßenrand begrüßte man die Narren mit Helau-Rufen und beklatschte einfallsreiche und auffällige Motive, Kostüme und Gruppen. Die etwa 850 Akteure in 31 Gruppen im kunterbunten Narrentross wurden von Klängen mehrerer Musikgruppen und -klängen aus den Lautsprechern der Motivwagen unterstützt.

Buntgemischt waren auch die Themen mit denen sich die Narren, teilweise mehrfach, beschäftigten. Mit grünem Sarg und grünem Kreuz beklagte man das "Bauernsterben" und stellte fest: "ist der Bauer ruiniert, wird dein Essen importiert". Der Sinngrund wird dann Wüstenland, behaupteten die Narren des UFCWH zum Klimawandel und zogen mit Kamelen durch die Stadt. Nachdem heuer Rienecks Bäcker sein Geschäfte aufgegeben hat, riefen sowohl die Moggelich als auch der Sportverein den "Bäckernotstand" aus.
Zu sehen waren unter anderem noch Minions, Indianer, Familie Frankenstein, eine Traktordemo, die "Zuchenden" (Zugenten), Rienecks Gospel Singers und manche Märchenfiguren. Die drei Herolde wiesen bereits auf die große Herrenfastnacht im Jahr 2021 hin. Dann soll 500 Jahre Rienecker Fastnachtstreiben gefeiert werden. Wie alle Jahre beteiligten sich auch Gruppen aus der näheren Umgebung an dem Spektakel. Nach dem bunten Gaudiwurm feierten die Narren noch viele Stunden den großen Kehraus.
