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Rieneck
Fasenacht wie im 16. Jahrhundert: Rieneck plant spektakulären Umzug
Der 'Herold des Grafen von Rieneck' weist seit längerem bei jeder Fasenachtsveranstaltung auf die im nächsten Jahr anstehende Jubiläumsfeier '500 Jahre Fasenacht Rieneck' hin.
Foto: Helmut Hussong (Archivfoto) | Der "Herold des Grafen von Rieneck" weist seit längerem bei jeder Fasenachtsveranstaltung auf die im nächsten Jahr anstehende Jubiläumsfeier "500 Jahre Fasenacht Rieneck" hin.
Helmut Hussong
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:19 Uhr

In ganz besonderer Weise soll das Jubiläum "500 Jahre Rienecker Fasenacht" im kommenden Jahr gefeiert werden: Nämlich mit einem großen historischen Jubiläumsfestumzug, dem "Narrentag auf Herrenfastnacht", wie es bereits vor über 500 Jahren die Grafen von Rieneck getan haben sollen. Die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren. Der Vorsitzende der IG Brauchtum und Kultur, Andreas Czerny, informierte vor rund 120 interessierten Gästen im Bürgerzentrum über den aktuellen Stand der Vorbereitungen für dieses große Spektakel und warb um weitere Unterstützung.

"Wir wollen viele Leute begeistern und jeder kann mitmachen, ob als Akteur oder Helfer", sagte Czerny zu Beginn des Treffens. Er hoffe, dass sich auch auswärtige und internationale Gäste an dem geplanten Event beteiligen. "Einmalig und einzigartig" soll der historische Narrenzug nächstes Jahr werden. Dabei will man die Originalbegebenheit aus dem Jahr 1521 mit verschiedenen Motivgruppen darstellen. Der Umzug durch die Straßen der Stadt soll von Musikgruppen und traditionellen Fastnachtsgruppen begleitet werden. Anschließend will man ein großes Fasenachtsspektakel aller Narren auf den Straßen und Plätzen der Stadt durchführen.

Kontakte wurden geknüpft

Damit ist der Tagesablauf des 22. Februar 2025, der mit einem Empfang der Gäste auf der Burg beginnt, bereits durchgeplant. "Sollten auswärtige Gastgruppen über Nacht bleiben wollen, stehen auf der Pfadfinderburg in 47 Zimmern 137 Betten zur Verfügung", informierte Czerny. Er dankte Pit Kallmeyer, der dies möglich machte. Erste Kontakte hat Czerny bereits zu Skorwaty Podgrad, eine slowenische Maskengruppe, Bopfingen, Nördlingen mit Guggagruppen oder Oberelsbach mit handgeschnitzten Holzmasken geknüpft.

"Das ist, was wir suchen, Ortschaften oder Gruppen, die traditionelle Fastnachtsbräuche pflegen", erklärte Czerny: also keine Prinzengarden, Elferräte oder kommerzielle Gruppen. Als Werbung plant das Organisationsteam in der aktuellen Faschingsession unter anderem Fahrten zum Gredinger Faschingsumzug oder ins benachbarte Hessen zur Herbsteiner Straßenfastnacht.

"Wir brauchen viele helfende Hände und Köpfe und unsere Nachbargemeinden, um das engagierte Projekt umzusetzen", betonte Czerny. Er zeigte die aktuelle Besetzung des Organisationsteams auf und nannte die nächsten Termine. So soll es am 29. Februar um 19.30 Uhr im Pfarrheim unter der Leitung von Michaela Essert und Jutta Bäumener einen weiteren Infoabend mit Erläuterungen zu den 16 Motivgruppen und deren historischen Themen geben. Am 16. April wollen die Organisatoren schließlich eine Zwischenbilanz ziehen.

Dann gilt es, die Ergebnisse zusammenzufassen, um dann den endgültigen Umfang der Jubiläumsveranstaltung festzulegen. Ein Kriterium ist auch die finanzielle Seite, so Czerny. Man könne eben nicht mehr Geld ausgeben, als über Werbung und Sponsoring eingeht. Im zweiten allgemeinen Infoabend wird dann am 22. Oktober der vorliegende Stand der Vorbereitungen zum Jubiläum 2025 behandelt.

Hexentag der Läwerweiwer

Mögliche weitere Veranstaltungen im Jubiläumsjahr sollen im Januar die Proklamation von Graf Phillip III. und Gräfin Margareta mit dem gesamten närrischen Hofstaat sein. Die Jubiläumssitzungen des RFK folgen unter dem Motto "Jahrhundert alte Fasenacht aus jedem Rienecker Herzen lacht". Ferner ist nach dem Narrentag an Weiberfastnacht der Hexentag der Läwerweiwer und am Faschingswochenende eine närrische Ballnacht vorgesehen. Der Faschingsdienstag gehört wieder der Straßenfasenacht im Überzug.

Mitgestaltet wird das ganze Spektakel vom Rienecker Fasenachtskomitee "Die Göikel" (RFK) und der Stadt Rieneck. "Gemeinsam sollten wir das schaffen", gibt sich der Vorsitzende von IG Brauchtum und Kultur zuversichtlich: "Wir planen erst einmal groß und umfassend – klein wirds von alleine".

 
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