
Mit einem besonderen Moment des Gedenkens an den kürzlich verstorbenen Berthold Gessner, liebevoll genannt und bekannt als "unser Höppele" und Hofmarschall, begann Thomas Wolf die Sitzung der Eußenheimer Lorbser. Schweren Herzens, doch "in seinem Sinne" solle der Abend stattfinden und gefeiert werden.
Festlich in blau-weiß geschmücktem Ambiente und unter dem Sitzungsmotto "Wir laden ein, die ganze Welt zu uns nach Euße ins Zirkuszelt" lud der Eußenheimer Karnevalsverein ein, um beeindruckende Kostüme und Tanzleistungen zu bewundern.

"Wir trainieren das ganze Jahr, und irgendwann lässt die Motivation ohne Kostüme und Publikum einfach nach. Umso schöner ist es, wenn wir endlich unseren Tanz auf der Bühne zeigen dürfen", meinten die Garde- und Showtanztänzerinnen voller Begeisterung.
Das Prinzenpaar, Prinzessin Jasmin II. und Prinz Dominik I., führte das Publikum gemeinsam mit Conférencier Johannes Schnackig, Sitzungspräsident Christian Keller und dem 1. Gesellschaftspräsidenten Joachim Sandrock souverän durch den närrischen Abend.
Neckischer Blick auf das Gemeindeleben
Mit verdientem Applaus bereitete die Eußenheimer Bambinogarde die Gäste mit ihrem Marschtanz auf ein fantastisches Programm vor. Ein eigener Feuerwehrhafen für Flachwasserboote und romantische Bootsfahrten? "Gute Idee", meinten Max Villwock und Sebastian Heun, die mit einem neckischen Blick auf das Gemeindeleben die "Gemeindenews 3.0" präsentierten.
Neuigkeiten überbrachten auch die Rienecker mit den getanzten "Nachrichten von morgen", die in passgenauen Kostümen zu den Themen Krieg und Umweltschutz dargestellt wurden. Der "Forstwirt" Melf Martin punktete mit seinem Forstwirtgedicht und resümierte in Bezug auf künstliche Intelligenz: "Echte Emotionen und Zusammenhalt kann eine Maschine jedenfalls nicht ersetzen." Das Publikum bestätigte dies mit lautstarkem Applaus.

Die Eußenheimer Bambinogarde glänzte mit ihrem Showtanz als Discogirls und präsentierte ihre Zugabe zur Musik der aus Eußenheim stammenden Künstler Udo West. Dass "schlanke Leute nur zu faul zum Essen" seien, so Karina Walter, wurde in der Eußenheimer Sporthalle ganz einfach gelöst: Zum Glück sorgte das Catering Schmauseglück für erstklassige Verpflegung – inklusive eines Popcornautomaten, an dem man sich beliebig oft Nachschub holen konnte.
Den Singles trinkt niemand das Bier weg
Ein besonderer Programmhöhepunkt war der Auftritt von Alex Villwock, Maximilian Giller und Stephanie Schobert mit "Zwei stille Asbach-Cola mit Schuss", der wortlos, jedoch umso eindrucksvoller für Lacher sorgte. Maria Anetzberger philosophierte über das Single-Leben und plädierte augenzwinkernd dafür: "Dann trinkt mir niemand das Bier weg." Optimismus ist eben wichtig im Leben!
Mit einer Stimmungsrunde und "Take Me Home, Country Roads" bereitete die Eußenheimer Musikkapelle auf den Thüngener Showtanz "Nacht der Vampire" vor, der dem Abend einen eindrucksvollen und geheimnisvollen Charakter verlieh. Geheimnisvoll war auch eine weitere Überraschung, besonders für zwei Akteure: Die "Skandaleure" Andreas Gerstbrein und Klaus Möhres wurden auf die Bühne gebeten und hatten die Aufgabe, Witze von einem Blatt Papier vorzulesen – der ein oder andere grenzwertige durfte dabei natürlich nicht fehlen.
Auch der "Hausmeister" Christoph Maul konnte das Publikum mit seinen politischen Analysen – gerade vor der anstehenden Bundestagswahl – für sich gewinnen. Seine Devise: "Lieber zwei Wochen geschämt als acht Wochen geprobt!"
Eußenheimer Showtanzgruppe begeisterte mit Clownskostümen
Nicht zuletzt begeisterten die "Magicboys" mit ihrer Performance unter dem Motto "The Greatest Showman". Die Eußenheimer Showtanzgruppe setzte den krönenden Abschluss mit bunten Clownskostümen, die unter dem Sitzungsmotto perfekt in Szene gesetzt wurden. Die traditionellen Marschtänze aller Faschingsgesellschaften und Altersklassen beeindruckten das Publikum – besonders die Anzahl und perfekte Koordination der Altfelder Marschtanzgruppe.
Die erste Prunksitzung der Saison war ein voller Erfolg. Mit einer Mischung aus traditionellen Elementen, humorvollen Beiträgen und mitreißenden Tanzdarbietungen bot der Abend beste Unterhaltung. Die Freude und Begeisterung waren sowohl dem Publikum als auch den Gastgebenden mehr als anzusehen. Euße Helau!