„Und wir feiern wieder Fasching“ singen „Faschings Bromance“. Hinter dem Musikprojekt stecken drei Karnevalisten aus dem Raum Marktheidenfeld: Julian Kerscher, Präsident des Erlenbacher Carnevalvereins (ECV), ECV-Sitzungspräsident Max Diener und Thomas Väth, Sitzungspräsident des Oberndorfer Carnevalvereins „Die Rattel“ (OCV). Nichts ist „normal“ in diesem Corona-Fasching 2021. Besonders hart trifft dies die Narren selbst, die häufig das ganze Jahr über der fünften Jahreszeit entgegenfiebern.
So auch Thomas Väth, den aus dem Fernsehen bekannten Schmied aus Bischbrunn, der mit Kerscher und Diener etwas gegen den Frust über den fehlenden Fasching unternommen hat. Sie haben einen Faschingssong getextet und eingespielt, der unter anderem auf YouTube verfügbar ist. Alle drei singen, Diener und Väth spielen Gitarre, Jan-Phillip Friese vom ECV unterstützt mit E-Piano und Hammond-Orgel.
Sie sehen den Song als Mutmacher. „Wir verlieren nicht den Mut“ und „auch diese Krise wird vergehen“ heißt es im Text. Das kann man nicht nur auf den Fasching, sondern ganz allgemein auf die Corona-Beschränkungen beziehen. Sie wollten „kein Jammerlied machen, sondern ein Stück Hoffnung geben, dass wir wieder feiern können, ob Fasching, Silvester oder Geburtstag“, sagt Kerscher. „Mich persönlich hat die Arbeit an dem Stück durch die schwere Corona-Zeit getragen“, bekennt der „Schmied“ Thomas Väth.
Gut 40 einzelne Tonspuren gemischt
Die Videoaufnahmen hat Harry Horn vom OCV verantwortet, Tonmix Max Diener und Simon Kunz vom ECV. Auch die Gardetänzerinnen Lena Kaufmann, Lena Fischer und Miriam Wysotzki vom ECV sowie Alexandra Väth, Lisa Singer und Carina Stahl vom OCV treten im Video auf. Über 2000 Zugriffe gab es auf YouTube bisher. Die positiven Kommentare dort stehen für viele andere aufbauende Rückmeldungen, die die drei erhalten haben.
Der Song kann und soll die rockige Herkunft der Akteure nicht verleugnen. Diener und Kerscher spielen in der Rockband „Jerry Lain“ und Väth machte einst bei der legendären Gruppe „Crush“ mit. Die Produktion war nicht so ganz einfach, wurden doch die über vierzig verschiedenen Tonspuren Corona-gerecht von den Musikern daheim jeweils alleine eingespielt, hin- und hergeschickt und das Gerüst immer wieder ergänzt. Corona-begründet wurden etwa 100 Einzelfilme zusammengeschnitten.
Persönlich hat sich das Trio in der Zeit seit November nie getroffen. Dennoch hatten die Jungs einen „Mega-Spaß“. Dass sie irgendwann mal etwas zusammen machen wollten, stand für die drei schon länger fest. Das Kunstwort „Bromance“ vereint "Bros" (englisch für "Kumpels") und Romanze. Ursprünglich einmal dachten sie sogar daran, Freunde aus allen umliegenden Karnevalsvereinen einzubinden, doch der harte Lockdown machte größere Treffen unmöglich. Ob solch ein größeres Projekt in Zukunft möglich sein könnte, lassen sie offen.
Die Datei des Songs gibt es auch zum Download als MP3. Auch auf allen gängigen Streamingportalen, wie Spotify oder iTunes steht die Aufnahme zur Verfügung. Wichtig ist den dreien, dass keine finanziellen Interessen im Raum stehen, weshalb der Download kostenfrei ist. „Denn das Ganze ist von Narren für Narren“, meint Max.
