Mit den Kötzekehlchen in Höchstform und einem Auftritt der Prinzengarde startete die Rechtenbacher Narrenscharr bei der Faschingseröffnung in die neue Saison. Lustig und humorvoll zwitscherten die zehn Akteure ihre Songs in der Turnhalle von Rechtenbach zu Politik und Dorfgeschehen von der Bühne.
Christian Nübel moderierte
Die Darsteller des Faschingsvereins "Rechtenbacher Kötze" (FVRK) boten in der voll besetzten Halle einen Vorgeschmack auf die beiden Prunksitzungen. Als Moderator führte Christian Nübel durch den Abend und freute sich, dass dieses Jahr die Faschingseröffnung nach zwei Jahren Corona-Pause wieder stattfinden kann.
Einziger Wermutstropfen des Abends: Die prinzenpaarlose Zeit in der Spessartgemeinde geht weiter. Trotz intensiver Bemühungen konnte der Faschingsverein "Rechtenbacher Kötze" zum dritten Mal in seiner 48-jährigen Geschichte auch in diesem Jahr kein Prinzenpaar finden.
Einiges aufzuarbeiten
Reichlich Interpretationsspielraum für die Bütt und den Faschingszug bietet das Motto der diesjährigen Kampagne "Zukunft und Vergangenheit, der FVRK reist durch die Zeit". Die Kötzekehlchen hatten nach zweijähriger Pandemieabstinenz einiges in ihren insgesamt 17 Songs aufzuarbeiten. Auf die Melodie vom Wiesnhit Layla ließen die Sänger mit "Ich bin der Beck und mein Name, der ist Reiner" den letzten verbliebenen Bäcker im Ort hochleben und hießen die Schließung der Bäckerei Schaub nicht gut.
Das Lied "Zweimal Frankfurt, für einmal Fuerteventura" zeigte die Kapriolen im Sommer an den Flughäfen auf, als ein Pärchen gleich zwei Mal nach Frankfurt fahren musste. Aus dem Urlaub zurück kam ein anderes Paar in der Nacht nicht mehr ins Haus, was die Kötzekehlchen mit dem Lied "Kiewitz mach die Türe auf" auf die Schippe nahmen.
Auch ein "Hemmlaafpäusle" nach durchzechter Nacht mit Übernachtung im Buswartehäuschen strapazierte die Lachmuskeln. Für mangelnde Bürgernähe von Landratsamt und Remondis gab es das Lied "Auf der Gasse, der Totnantsgasse", bei der wegen eines Vollwärmeschutzes nicht mehr der Müll abgefahren wird.
Auch Dixiklos besungen
Die sechs Sängerinnen und vier Sänger reimten und trällerten über ein in die Toilette gefallenes Handy, einen verursachten Imageschaden beim Aschaffenburger Volksfest und einen "Haselschutzbaum". Auch zwei Dixiklos am Bauhof, bei denen sich jeder fragte, für wen diese wohl seien, wurden humorvoll besungen. Die Halle feierte den erstklassigen Auftritt der Kötzekehlchen.
Bei der Zugabe wurde es nochmals emotional. Mit dem Song "Rechtenbach – unsere Heimat" verabschiedeten sich die Akteure nach einem 75-minütigen Auftritt bis ins nächste Jahr, da es die Gruppe so nur bei der Faschingseröffnung zu bejubeln gibt. Zum Abschluss des zweieinhalbstündigen Programms ließen die elf Damen der großen Prinzengarde die Beine fliegen und sorgten für einen Augenschmaus. Für die musikalische Umrahmung sorgte Kai Höfling.