Nach zweijähriger Zwangspause schallte endlich wieder "Berch Helau" in der Seewiesenhalle in Bergrothenfels. Der Carnevalsclub Bergrothenfels "Berger Rämmschüeg" (CCB) feierte seine erste von zwei Elferratssitzungen. Rasante Show- und Gardetänze wechselten sich mit lustigen Sketchen und Büttenreden ab und sorgten für mächtig Stimmung in der ausverkauften Halle. Die Gastvereine aus Rothenfels, Erlach, Oberndorf, Lengfurt, Homburg, Duttenbrunn und Erlenbach feierten, schunkelten und klatschten kräftig mit.
Den Anfang auf der Bühne machten die Kleinsten des Vereins mit ihrem Tanz "Nach Regen folgt Sonne". Die beiden Bauarbeiter Lukas Schmidt und Jonas Bayer erzählten von den vielen Baustellen in Rothenfels und gaben den Tipp: " Nehmt die Schaufel nicht so voll, wenn die Arbeit auch morgen noch reichen soll".
Bei den Mädchen der kleinen Garde war die Aufregung besonders groß, denn für die meisten war es der erste Auftritt im Gardekostüm, den sie gekonnt meisterten. Die Rechenaufgabe 28 durch sieben sollte die kleine Luise lösen. Aber weder ihr Vater noch ihre große Schwester Emma waren dabei eine große Hilfe und auch der Versuch, es anhand der sieben Zwerge und 28 Rotkäppchen zu erklären, scheiterte.
In der Therapiestunde der Wochentage möchte der Samstag mehr trinken. Da ist aber der Sonntag dagegen, denn der hat jetzt schon den halben Tag lang Kopfschmerzen. Der Donnerstag ist gestresst vom Fernsehprogramm und der Montag fast depressiv.
Was passiert, wenn man im Urlaub den Geldbeutel und bei der Kanufahrt die Brille verliert, wurde am Stammtisch durch Matthias Kuhn, Dominik Völker und Sebastian Roth debattiert. Sie überlegten auch, warum in Triefenstein eine Lichterfahrt möglich war. "Bei uns hätte jeder Reifen einen Türsteher gebraucht".
Die große Garde, laut Sitzungspräsidentin Sonja Salomon ein Aushängeschild des CCB, präsentierte einen flotten Gardetanz. Bei der Bercher Telefongesellschaft wurde der arme Kunde Schneider ganz schön eingeschüchtert, als ihm der Vermittler den Dschungel der Tarife näher bringen wollte. "Eine falsche Nummer und du bist raus aus dem Mondscheintarif".
Nach der Pause ging es mit Bewerbungsgesprächen bei der Bercher Bauernbank weiter. Die erste Bewerberin antwortete auf die Frage, wie sie ihren Kaffee trinkt mit "mit rechts". Der zweite kam mit einer Matratze zur Tür herein, weil er ja schließlich seine Unterlagen mitbringen sollte.
Untreuer Pizzabesteller
Welche Daten man unbewusst so alles weitergibt, musste ein untreuer Pizzabesteller erfahren. Denn er selbst sollte doch lieber keine Pizza mit extra Käse essen, denn laut seiner Krankenkasse hat er Übergewicht und für seine Tochter sind Meeresfrüchte nicht gut, denn die soll man in der Schwangerschaft nicht essen. Eine mit viel Schweinefleisch für den künftigen Schwiegersohn geht auch nicht, weil das seine Religion verbietet.
Das Gesangsduo Dietmar Väth und Sebastian Wolf brachten die politischen Geschehnisse der letzten Jahre musikalisch auf die Bühne. Unter dem Motto "Die neue Merkel ist jetzt ein Mann" bekamen fast alle Politiker ihr Fett weg. Auch die Fußballer, die ihren Titel von 2018 erfolgreich verteidigt haben und das Gendern "Bis wir alle gendergerecht begrüßt haben, ist unsere Zeit rum" waren Themen.
Beim Männerballett lautete das Motto "The same procedure as every year". Sie präsentierten eine Zusammenfassung aus den Tänzen der letzten Jahre. Andrea Wedel erzählte, dass sie auf Anraten ihrer Freunde gerade vom Arzt kommt, weil sie zwanghaft Leute, die Dialekt oder Akzent sprechen, imitieren muss und führte es auch gleich vor.
Die Showtanzgruppe brachte das Publikum in die Welt von Walt Disney. Sie tanzten als 101 Dalmatiner mit der Hundeentführerin Cruella de Vil in verschiedenen Kostümen. Kurz vor Mitternacht war die letzte Zugabe getanzt und die Menge zog mit einer langen Polonaise und Layla singend durch die Seewiesenhalle in den nächsten Morgen.