Jürgen Lippert, Erster Bürgermeister der Stadt Gemünden, hält eine herzliche Begrüßungsrede und stellt den Würzburger Maler Manfred Neuner nebst seiner Gattin vor. "Ich meine, ich hätte in Ihren Bildern schon die Saale und den Main gesehen…", sagt er und beschreibt mit wenigen Worten die virtuose Kraft, die von Neuners Bildern ausgeht. Sein Dank gilt im Besonderen der Kulturamtsleiterin Jasna Blaic, die die beeindruckende Ausstellung im Foyer des Kulturhauses ermöglichte. Begeistert zeigt er sich zudem über die Tipps des Künstlers für professionelle Bilderhängungen. Mit der Unterstützung seiner Ehefrau Renate Neuner und der ehrenamtlichen Hilfe des Stadtrats Miroslav Blaic sind die Schienenvorrichtungen für die Bilderhängungen angebracht worden. Dass ein Künstler sich auch handwerklich einbringt, sei nicht selbstverständlich, so Lippert. Das Kulturhaus verfügt nun auch über solche professionellen Vorrichtungen. Dies bedeutet einen enormen Mehrwert für Ausstellungen im Kulturhaus.
Für musikalische Begleitung sorgen die beiden Gitarristen Walter Grübl und Wolf Demel. Nach einer spannenden, humorvollen Einführung von Manfred Neuner zur Entstehung und Bedeutung seiner Bilder folgt ein Sektempfang. Damit ist die Ausstellung eröffnet.
25 Exponate sind zu sehen
Eine Auswahl von 25 Exponaten, unter anderem mit den Titeln "Offenes Meer", "Nachthimmel", "Farbsturm" oder "Palmen im Wind", verzaubern den Betrachter durch geheimnisvolle Farbkompositionen, durch ein Eintauchen in den Farbraum Natur. Thematischer Schwerpunkt sind verfremdete Landschaften, Wasser und Wolken, die malerisch frei ineinander fließen und sich in einem stets verändernden Spannungsfeld befinden. "Ich bin ein Stimmungsmaler, ich male, wie es mir gefällt", sagt Neuner. Er lässt sich von der Natur inspirieren, hat Erlebtes in Erinnerung und nutzt gerne eigene Fotografien als Vorlagen. "Es sind Momentaufnahmen" erläutert er, Stimmungen, die sich entwickeln, Düsteres und Lichtblicke gleichzeitig zeigen können. Er lässt dem Farbfluss freien Lauf. Das Fließen der Farben, lebendig und kraftvoll, dadurch entsteht Bewegung und Bewegung meint Veränderung. Die Natur befindet sich im stetigen Wandel – je nach "Wetter, Tages- oder Jahreszeit" und dies führe zur Inspiration, sagt er.
Da es sich bei Neuners Werken zumeist um keine real existierenden Örtlichkeiten handelt, hat der Betrachter die Möglichkeit, frei zu assoziieren und eigene Stimmungen individuell zu erleben. Seine Bilder lassen Raum für symbolische Bedeutung und die Geheimnisse der eigenen Wahrnehmung und Interpretation. Ein einziges Bild in der Ausstellung ist eine Ausnahme – eine gegenständliche Zeichnung des Hundes seiner Tochter. "Da der Hund immer in Bewegung ist und andauernd Hunger hat und dadurch wieder in Bewegung ist, passt er wunderbar dazu", sagt er in seiner Eröffnungsrede.
Es handelt sich um großformatige Bilder bis zu 80 mal 100 Zentimeter. Die meisten sind um 2019 entstanden, manche sind älter, manche auch neueren Datums – und natürlich käuflich zu erwerben. Die Ausstellung ist bis zum 22. Dezember zu den Öffnungszeiten des Kulturhauses zu besichtigen.