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Laufach
Familiendrama in Laufach: Erschoss Vater erst Tochter und dann sich selbst?
Nach der Bluttat am vergangenen Donnerstag wurden die beiden Opfer obduziert. Die rechtsmedizinische Untersuchung gibt Hinweise auf die Hintergründe der Tat.
Polizeieinsatz in Laufach bei Aschaffenburg: Dort starben ein Vater und seine Tochter – offenbar durch Gewalteinwirkung. Der Vater hat sich nach Polizeiangaben erschossen.
Foto: Johannes Kiefer | Polizeieinsatz in Laufach bei Aschaffenburg: Dort starben ein Vater und seine Tochter – offenbar durch Gewalteinwirkung. Der Vater hat sich nach Polizeiangaben erschossen.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 11.02.2024 01:45 Uhr

Nach der Obduktion treten immer deutlicher Details eines Familiendramas in Laufach (Lkr. Aschaffenburg) am vergangenen Donnerstag zutage: Inzwischen gehen die Ermittler von einem Familiendrama aus, bei dem ein 83-Jähriger zu Hause zuerst seine 47-jährige Tochter schwer verletzt und sich dann selbst erschossen hat.

Schwer Verletzte von der Feuerwehr geborgen

"Der 83-Jährige, der im Zusammenhang mit den Todesermittlungen zu einer 47-Jährigen tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde, hat sich nach neuesten Erkenntnisse der Ermittler selbst das Leben genommen", melden nun Polizeisprecher Andy Laacke und die Leitende Oberstaatsanwältin Monika Schramm in einer Presseerklärung. Der 83-Jährige habe legal Schusswaffen besessen, so Laacke auf Nachfrage weiter.

Nach Erkenntnissen der Polizei fiel im Laufe des Donnerstags zunächst die 47-Jährige einer Gewalttat zum Opfer. Die Frau musste mithilfe der Feuerwehr schwer verletzt und so schonend wie möglich aus dem Dachgeschoss ihres Hauses geborgen werden. Sie wurde mit schweren Kopfverletzungen, denen sie wenig später erlag, in ein Krankenhaus eingeliefert. Das Klinikpersonal informierte dann die Polizei.

Mann griff zur Schusswaffe

Im Zusammenhang mit den Untersuchungen zu dem Geschehen wurde dann im Wohnhaus in der 5000-Einwohner-Gemeinde der Vater der Gestorbenen tot in seiner Wohnung gefunden. "Eine Obduktion des Mannes bestätigte am Montag den Verdacht von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Aschaffenburg, dass sich der Senior selbst mit einer Schusswaffe das Leben nahm", heißt es in der Pressemitteilung. Der zunächst festgenommene Lebensgefährte der Frau wurde wieder freigelassen – zunächst bestand der Verdacht, er habe etwas mit der Tat zu tun.

Die Ermittler lassen die Frage nach dem Ablauf der Tat noch offen. "Fraglich bleibt derzeit, ob sich der 83-Jährige auch für den Tod der 47-Jährigen verantwortlich zeigt", betont Laacke. Dazu stehen noch Ermittlungsergebnisse der Kripo unter Leitung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg sowie Gutachten des Bayerischen Landeskriminalamts aus.

Doch von einem Zusammenhang beider Taten ist auszugehen: Auch die Kopfverletzungen der Frau stammen nach Information dieser Redaktion von einer Schusswaffe.

Hinweis der Redaktion: In der Regel berichtet die Main-Post nicht über Selbsttötungen, außer die Umstände erlangen besondere Bedeutung in der Öffentlichkeit. Wenn Sie das Thema Suizid belastet, können Sie sich unter anderem an die Telefonseelsorge wenden. Unter den kostenlosen Rufnummern  0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beraterinnen und Beratern, die Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.

 
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