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Lohr
Fake News auf die Schliche kommen: Bei einem Vortrag gab es Beispiele und Tipps
Bearbeitet von Monika Büdel
 |  aktualisiert: 31.01.2025 02:38 Uhr

"Fake News: Was darf man noch glauben? Desinformationen erkennen" lautete das Thema eines Vortrags der Volkshochschule (VHS) Lohr-Gemünden. Lisa-Marie Fidyka vom Bayern-Lab zeigte Beispiele und gab Tipps, die helfen sollen, Desinformation zu erkennen.

Desinformation sei der in der Wissenschaft übliche Begriff für gefälschte Nachrichten, wie Referentin Fidyka erläuterte. Gefälschte Nachrichten seien nicht zu verwechseln mit Fehlern, die Menschen bei ihrer Arbeit unterliefen. Hinter Fake News stehe eine Absicht. Verbreitet würden Informationen, die nicht den Fakten entsprächen, aber den Eindruck erweckten, als seien sie echt.

Nutzer bekommen oft immer mehr ähnliche Inhalte

Zu dem Vortrag war rund ein Dutzend Menschen in die Alte Turnhalle in Lohr gekommen. Aus deren Reihen war die Frage gekommen, ob die aktuell öfter gehaltenen Vorträge im Zusammenhang mit einer Kampagne der EU zum Thema Desinformation stünden. Fidyka antwortete, dass es die Vorträge in der Region gebe, weil sie und ihre Kollegin das Thema für wichtig hielten und sie diese im Gespräch mit der VHS angeboten hätten.

Ziel der Desinformation sei Meinungsmache. Gestaltung und Formulierung zielten darauf ab, Gefühle hervorzurufen. Oft seien sie politisch motiviert, dienten Einzelinteressen oder hätten kriminelle Absichten. Die Verbreitung werde verstärkt durch Algorithmen. Mit Algorithmen kombiniert der Computer Daten miteinander nach bestimmten Regeln. Auf diese Art und Weise bekämen Nutzerinnen und Nutzer immer mehr ähnliche Inhalte, was die Wirkung verstärke.

Gefälschtes Video mit Barack Obama

Weiterer Punkt sei, dass Desinformation über so genante Social Bots verbreitet würden. Sie kommentieren und teilen Inhalte auf den digitalen Plattformen, mit dem Ziel Meinungen voranzutreiben. Fidyka zeigte auch ein mit Künstlicher Intelligenz gefälschtes Video, bei dem Barack Obama ein fremder Text in den Mund gelegt worden war. Erkennen könne man solche sogenannten Deepfakes oft an den Händen, Haaren oder Brillen und wenn die Mundbewegung nicht zum Text passe.

Gegen Desinformation empfahl sie unter anderem, auch andere Quellen heranzuziehen, zu vergleichen und zu prüfen, wer hinter der Internetseite stehe, indem man ins Impressum schaue. Sie zählte eine Reihe von Faktencheck-Möglichkeiten auf, wie etwa den Faktencheck der Tagesschau, des Vereins Mimikama oder den SWR Fakefinder Kids.

Desinformation ist keine Erfindung im digitalen Zeitalter

Außerdem empfahl sie, kritisch zu sein, zu überlegen, ob der Inhalt stimmen könne. Als Warnsignale nannte sie unter anderem reißerische Formulierungen, unseriöses Layout und Rechtschreibfehler. Außerdem empfahl sie, die eigene Echokammer zu verlassen und auf die Privatsphäreneinstellungen zu achten. Bei Bildern könne die Rückwärtssuche helfen.

Desinformation sei keine Erfindung im digitalen Zeitalter, informierte Fidyka. Lügen, Propaganda und Geschichtsfälschung habe es schon immer gegeben. Unter anderem nannte sie die Brunnenvergiftungen durch Frauen, die dann als Hexen hingerichtet wurden, und die Dolchstoßlegende. Auch aus dem Publikum wurden unter anderem Beispiele genannt, mit denen Kriege begründet worden seien.

Ein Zuhörer behauptete, dass die "Mainstream-Medien" während der Pandemie von offizieller Seite bestimmte Inhalte hätten veröffentlichen müssen. Außerdem würden die Menschen durch Filme geprägt, zum Beispiel hinsichtlich der Zahl der Geschlechter, die es gebe. Hinter Medien stünden wirtschaftliche Interessen, hieß es weiter aus dem Publikum.

Fidyka verwies auf weitere Informationsmöglichkeiten im Bayern-Lab. Dieses ist eine Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Finanzen und für Heimat. Angesiedelt ist das Bayern-Lab in Lohr am Amt für Digitales, Breitband und Vermessung, Erthalstraße 1. Geöffnet ist dienstags und mittwochs von 10 bis 16 Uhr, donnerstags von 10 bis 14 Uhr sowie nach Vereinbarung.

 
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