Ein "Fahrplan in Sachen Spielplätze für die nächsten Jahre" soll das Spielplatzkonzept des Zellinger Familienbeirates sein. Zusammen mit zwei Spielplatz-Initiativen schaute sich der Familienbeirat alle Spielplätze in Retzbach und Zellingen an. Die Umsetzung soll noch in diesem Jahr beginnen – am Spielplatz Konrad-Adenauer Straße in Retzbach und dem "Käsespielplatz" in Zellingen am Fechtlein.
Mit einer Präsentation stellte Andreas Großer vom Familienbeirat das Konzept im Gemeinderat vor. Das Spielplatzkonzept geht von jeweils rund 25 000 Euro an Investitionen im Jahr für die Spielplätze in den nächsten Jahren aus.
Vor rund einem Jahr diskutierte der Gemeinderat, ob der Spielplatz in der Konrad-Adenauer-Straße noch eine Zukunft hat. Tatsächlich ist er in keinem guten Zustand. Es gibt keine Schaukel und kein Wipptier mehr, auch ein Klettergerüst fehlt. Der Sand ist verdreckt, und statt Rasen wächst vor allem Klee, was Bienen anzieht. Das Konzept sieht vor, den Sandkasten auf die mittlere Ebene zu versetzen, einen Spielturm aufzustellen und das vorhandene Holzhäuschen zu streichen. Dabei und generell würden die Eltern auch selbst Hand anlegen.
Viel Potential hat der sehr große "Käsespielplatz" in Zellingen. Ein zweites Fußballtor und ein Klettergerüst fehlen. Für die Eltern gibt es eine Bank, aber keinen Tisch. Der Familienbeirat und die Elternbeiräte schlagen vor, den Sandkasten ans westliche Ende für mehr Schatten zu versetzen, einen Spielturm für kleine Kinder und ein Karussell aufzustellen. Letzteres gibt es auf keinem einzigen Spielplatz im Markt Zellingen. Ein besonderes Highlight könnte eine 20 Meter lange Seilbahn im nördlichen Bereich sein.
Für den Spielturm trafen sich Familienbeirat und Elterninitiative bereits mit dem Außendienst eines Spielgeräteherstellers. Heraus kam ein Angebot für 22 500 Euro ohne Montage. Diese könne aber aus Gewährleistungsgründen nicht durch den Bauhof erfolgen, erklärte Bürgermeister Stefan Wohlfart in der Sitzung. Er ging von 40 000 bis 50 000 Euro für die beiden Spielplätze aus und dass man zumindest diesen Vorschlägen folgen könnte. Er sprach sogar davon, die Spielgeräte noch im August auszuschreiben, dennoch werde man alles Gewünschte vermutlich nicht in diesem Jahr umsetzen können.
Mehr Schatten gewünscht
Generell wünschen sich die Eltern Schaukeln für kleine und auch für größere Kinder und mehr Schatten, vor allem an den Sandkästen. Sonnensegel bezeichnete Andreas Großer aber als zu teuer und ungeeignet, sie müssten vor jedem Gewittersturm eingezogen werden. Bei Bäumen solle man besser Laubbäume oder Kastanien statt Obstbäume pflanzen. Auf dem Spielplatz in der Lotterstraße in Zellingen steht etwas ein prächtiger Birnbaum, doch das Fallobst zieht Wespen an.
Bei den Ortsterminen fiel auf, dass Autos oft zu schnell an den Spielplätzen vorbei fahren. Aus dem Gemeinderat kamen allerdings Zweifel, ob Hinweisschilder viel bringen würden, meist säßen die Anwohner selbst am Steuer.
Das wird für die weiteren Spielplätze vorgeschlagen: In Retzbach für den Spielplatz in der Heckenstraße ein geschlossenes Tor zur Straße statt dem Drängelgitter, ein Wipptier und eine Schaukel für kleine Kinder. Am Spielplatz Schleifweg ist das Eingangstor wegen einer Stufe schwer mit Kinderwagen zu passieren, am Sandkasten ist wenig Schatten, vielleicht könnte ein noch junger Baum versetzt werden. Nichts zu tun gibt es am Spielplatz "Hauenweg" in Retzbach, "Top" lautete die Bewertung.
"U-Boot-Spielplatz" beliebt
In Zellingen gibt es im Spielplatz Birkenweg (Lerlach) keinen separaten Sandkasten und kein Spielgerät für kleine Kinder. Am Spielplatz Haberkornstraße (Zwergenhöhle) müsste der Sand gereinigt oder ausgetauscht werden. Beliebt und frequentiert ist der "U-Boot-Spielplatz" Mathildenweg, es fehlt eine Absturzsicherung von der mittleren Ebene.
Viel Potential bietet der Spielplatz an der Mainlände, er liegt aber auch im Hochwasserbereich und wurde aber wegen des integrierten Stadtentwicklungskonzepts und einer eventuellen Neugestaltung des Bereichs etwas hinten angestellt. Wünschenswert wäre eine Sitzgelegenheit mit Tisch.
Spielplätze in Duttenbrunn nahmen Familienbeirat und Elterninitiative noch nicht in Augenschein.
Aus dem Gemeinderat gab es für das Engagement, die viele Arbeit und das Konzept vor allem lobende Stimmen. Jessica Fretschner schlug sogar vor, auch an Angebote für Kleinstkinder zu denken.