
Einmal im Leben mit Bayern-Manager Uli Hoeneß in trauter Runde fachsimpeln – für viele Bayern-Fans wäre das ein Traum. Für Roland Herget aus Burgsinn wurde er beim Heimspiel des FCB gegen FC Augsburg wahr. Neben dem 6:0-Sieg seiner Bayern war das Treffen mit dem wiedergewählten Präsidenten für ihn der absolute Höhepunkt des Tages.
Herget hatte sich vor einigen Wochen für das sogenannte „Präsidentengespräch“ mit Uli Hoeneß beworben, das Hoeneß vor Jahren eingeführt hatte. Nach seiner Zeit im Gefängnis und seiner Wiederwahl zum Präsidenten war dies nun das erste derartige Treffen. Der Präsident will damit engagierten Mitgliedern die Möglichkeit geben, in einem persönlichen Gespräch mit ihm und einigen anderen Vertretern des Vereins ihre Anliegen vorzubringen.
Fans nicht im Regen lassen
Roland Herget ist vor allem eine Überdachung der Eingänge Nord und Süd der Allianz-Arena ein Anliegen. „Wenn man hier in der Einlasskontrolle steht, was schon mal einige Minuten dauern kann, und es regnet, kann man leicht nass werden, noch bevor das Spiel überhaupt angefangen hat“, klagt er. Dies hatte Herget auch ins Bewerbungsschreiben für das Treffen geschrieben. Mit dem nötigen Losglück erhielt er für sich und seine Frau Rosi nicht nur Freikarten für das Spiel, sondern durfte auch zur Gesprächsrunde.
Zur Mittagszeit fanden sich alle elf Gewinner mit einigen führenden Persönlichkeiten des FC Bayern, darunter Hoeneß und der Leiter der Fanclubbetreuung, Raimond Aumann, in der Presenterbox ein. Bei Mittagessen, Kaffee und Kuchen sowie später einem Abendessen verfolgte man aus der Loge (die auch für 10 000 Euro gemietet werden kann) gemeinsam das Spiel und tauschte sich über die verschiedenen Themen aus. Neben der Situation um die Eingänge wurden auch eine „rauchfreie Allianz-Arena“, die Umstrukturierung der Parkplätze und die neue Jugendakademie des Vereins diskutiert.
Hoeneß nahm sich viel Zeit
Herget war sehr erfreut wie viel Zeit sich der Bayern-Präsident für jeden einzelnen nahm. So wurde auch sein Anliegen ausgiebig besprochen und der Geschäftsführer der Arena, Jürgen Muth versicherte, dass die Umgestaltung der Eingänge Inhalt eines neuen Konzeptes für Veränderungen im Umgriff der Arena sein werde.
Die Reise nach München hat sich für Herget, der zu den treuesten Fans des FC Bayern zählt, also in jeder Hinsicht gelohnt. Bereits 1973 trat er dem Verein bei, nur ein einziger anderer Teilnehmer am Präsidentengespräch war länger dabei. Schon immer engagiert sich Herget im heimischen Burgsinner FC-Bayern-Fanclub und seit fünf Jahren nun auch als Regionalleiter der Fanclubs in Unterfranken. Als regionaler Ansprechpartner organisiert er einmal im Jahr ein Treffen in einem der unterfränkischen Bezirke und jeweils eine große Auswärtsfahrt, bei der sich die Vorsitzenden der Fanclubs näher kennenlernen und die Zusammenarbeit verbessern sollen.
Alljährliche Spendenaktion
Es geht ihm dabei nicht nur um den Spaß. So konnten im vergangenen Jahr über 3200 Euro Spenden für die Lebenshilfe in Würzburg über die Fanclubs organisiert werden. Auch dieses Jahr werde es wieder so eine Aktion geben, versichert Herget.