In die Tiefen der Biophysik tauchte der Physikkurs der Q11 des Friedrich-List-Gymnasiums mit Kursleiterin Monika Tröster im Lehr-Lern-Labor der Universität Würzburg ein. Das Mind-Center (Mathematisches, informationstechnologisches und naturwissenschaftliches Didaktik-Zentrum) hat auf dem Hubland-Campus Nord neue Räume bezogen. Das Lehr-Lern-Labor soll Lehramtsanwärter und Schüler in Kontakt zu bringen, damit beide Seiten von einem Austausch profitieren. Über den Ausflug berichten die Schülerinnen Lena Holzemer und Britta Obert Q11:
Die Physikstudenten präsentierten ihr Projekt und teilten die Schüler in Gruppen ein. Im ersten Themenbereich ging es darum, den menschlichen Sehapparat im Hinblick auf physikalische Abläufe zu untersuchen. Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler wie die Signalweiterleitung im Auge funktioniert und versuchten, anhand von selbst gebauten Versuchen die Theorie zu veranschaulichen. Auf besonderes Interesse stießen die optischen Täuschungen. Beispielsweise bei Kippbildern beeinflussen individuellen Erfahrungen, was zuerst wahrgenommen wird.
Die nächste Station beschäftigte sich mit Computertomografie und dabei – für die Schüler besonders interessant – mit der in Würzburg entdeckten Röntgenstrahlung. Nach einer kurzen Einführung war die Eigenleistung der Schüler gefragt. Durch knifflige Aufgaben erarbeiteten sie sich die Funktionsweise des Computertomographens (CT). Am Ende stellten die Studenten den Schülern die Aufgabe, mit Hilfe des CT herauszufinden, was sich in einer Styroporkugel befand. Mit Leichtigkeit meisterten die Gruppen die Aufgaben aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Da an diesem Tag das Mind-Center offiziell wiedereröffnet wurde, hielten sich viele bekannte Persönlichkeiten im Didaktikzentrum auf, darunter der bayerische Kultusminister Ludwig Spaenle. Auch der Direktor des FLG, Walter Fronczek, befand sich unter den geladenen Gästen.
Während die Schüler die letzte Station absolvierten, schauten ihnen die Besucher interessiert über die Schultern. Es ging um die Aufnahme eines Elektrokardiogramms. Zunächst lernten die Schüler die Funktionsweise des Herzens kennen, danach begannen die Selbstversuche. Unter genauer Beobachtung der Studenten durften die Schüler selbst ein EKG von sich aufnehmen. Wegen des Realitätsbezugs werteten die Schüler begeistert ihre Ergebnisse aus. Zuletzt probierten sie einen Schulungsdefibrillator aus und überzeugten sich von dessen einfacher Bedienbarkeit.
Obwohl dieser Ausflug länger als ein normaler Schultag dauerte, waren die Schülerinnen und Schüler konzentriert bei der Sache. Sie sahen die Exkursion als einen willkommenen Ausgleich zum schulischen Physikunterricht. Alles in allem verabschiedete sich der Physikkurs mit positiver Resonanz.