Vor über 30 Jahren ist er von Lohr ausgezogen, um die große Handballbühne zu erobern. Jetzt ist der „Frosch“, wie Frank Hofstötter wegen seiner Bewegungen im Handballtor genannt wurde, zurückgesprungen: Der 51-Jährige eröffnet in seiner Heimatstadt eine Praxis für Naturheilkunde und Osteopathie. Die Räume hat er in seinem Haus in Sackenbach eingerichtet.
Den etwas älteren Handballfreunden in Lohr dürfte Hofstötter noch gut in Erinnerung sein. Als Spätstarter war er Ende der 1970er Jahre erst im B-Jugend-Alter zum Handballsport gekommen. Schnell machte sich der 1,90-Meter große Schlaks einen Namen als Torhüter. Nach der A-Jugend spielte er noch ein Jahr in der Oberligamannschaft des TSV Lohr. Dann lockte ihn der Ruf der Bundesliga in Gestalt des damals amtierenden Meisters TV Großwallstadt.
16 Jahre Profi
Mit ihm wurde Hofstötter gleich zu Beginn seiner Karriere Pokalsieger. Insgesamt war der Lohrer 16 Jahre lang Handballprofi. Nicht zuletzt machte er sich einen Namen als Siebenmeter-Töter. In einem Bundesligaspiel parierte er gleich sieben Strafwürfe in Serie.
Nach Großwallstadt folgten weitere Bundesligastationen in Wallau-Massenhein, beim TV Eitra in Hessen und bei TuSEM Essen, mit dem Hofstötter 1989 den Europapokal der Pokalsieger gewann. Seine Leistungen bescherten dem Lohrer Nominierungen zu zehn Länderspielen der Nationalmannschaft. Hofstötters Profikarriere endete 1997 abrupt, als sein damaliger Verein, der OSC Rheinhausen mitten in der Bundesligasaison Insolvenz anmelden musste.
Schon während seiner Profizeit hatte der Lohrer jedoch eine Ausbildung zum Physiotherapeuten absolviert, wodurch der berufliche Weg vorgezeichnet war. Hofstötter blieb dabei im Umfeld seiner letzten Handballstation, im Ruhrgebiet. In Duisburg war er Mitinhaber eines Rehazentrums und zwölf Jahre lang in der Physiotherapie eines Krankenhauses tätig.
Über den Handballsport habe er frühzeitig auch Kontakt zur Osteopathie bekommen, erzählt Hofstötter, der seit 2006 auch Heilpraktiker ist. Die Osteopathie gilt als alternative Heilform mit ganzheitlicher Befunderhebung und Therapie beispielsweise bei Funktionsstörungen. Bei der Behandlung steht das Arbeiten mit den bloßen Händen und das Suchen nach zu lösenden Verspannungen im Vordergrund.
Hofstötter bietet daneben auch Blutentnahme mit Untersuchung beispielsweise auf Erreger wie Borrelien an, zusätzlich auch Schmerz- und Infusionstherapie. Daneben gibt es in seiner Praxis ein Entspannungszimmer mit einer Kombination aus Lichtimpulsen, Klangelementen und Massagesessel.
Die Osteopathie habe ihn von Beginn an fasziniert und überzeugt, sagt Hofstötter. Deswegen habe er noch eine fünfjährige, berufsbegleitende Ausbildung in Osteopathie absolviert. Die Altersspanne seiner Patienten habe bisher zwischen einem zwei Tage alten Säugling und einem 101-Jährigen gelegen, sagt Hofstötter Aufgrund seiner sportlichen Vergangenheit sieht er sich nicht zuletzt als geeigneten Ansprechpartner für Sportler.
Engagement beim TSV
Jetzt, wo er wieder an den Ursprungsort seiner eigenen sportlichen Karriere zurückgekehrt ist, will sich Hofstötter auch wieder etwas bei den TSV-Handballern einbringen, „ein paar Tipps geben“, wie er sagt. „Aber Trainer werde ich nicht“, stellt der Inhaber eines Trainerscheins sogleich klar.
Vom aktiven Handballsport hat sich Hofstötter indes verabschiedet. Stattdessen gilt nun dem intensiven Rennradfahren seine sportliche Leidenschaft. Alle großen Alpenpässe hat er bereits übersprungen, der „Frosch“. An seinem neuen Wohnsitz in Sackenbach schätzt Frank Hofstötter nicht zuletzt, dass er von dort schnell in den Wald springen kann. Die Natur und den Spessart habe er während seiner Zeit im Ruhrgebiet schon vermisst, sagt der Heimkehrer.
Hofstötters Praxis ist in Sackenbach, Sonnenrain 14, Tel. (0 93 52) 600 40 44, Internet: www.frankhofstoetter.de