Die Movie- Lichtspiele zeigen in Kooperation mit der vhs Marktheidenfeld am Donnerstag, 16. Mai, um 20.30 Uhr, Montag, 20. Mai, 11.15 Uhr, und Mittwoch, 22. Mai, 18.30 Uhr, „The Master“ von Paul Thomas Anderson. Fünf Jahre nach dem Ölrausch-Epos „There Will Be Blood“ meldet sich der Ausnahmeregisseur mit dem Psychodrama „The Master“ zurück. Schon im Vorfeld bot Andersons sechster Spielfilm viel Platz für Spekulationen, soll doch „The Master“ lose an die Biographie des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard angelehnt sein.
Mögen auch gewisse Indizien für diese These sprechen: Anderson geht es in seinem Film zuvorderst um ein Psychogramm einer traumatisierten US-Nachkriegsgesellschaft. Der Ex-G.I. Freddie gerät in die Fänge des charismatischen Demagogen Dodd, der eine Glaubensgemeinschaft namens „Die Sache“ gegründet hat. Freddie wird Dodds unterwürfiger Diener und kritikloser Gefolgsmann. Doch eines Tages beginn Freddie, an Dodds Lehren und Methoden zu zweifeln.
P. T. Anderson entwickelt in atemberaubenden Bildern das Doppelporträt zweier faszinierender Männer, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten. Aber noch mehr beeindruckt „The Master“ durch die beklemmende Ensembleleistung der Oscar-Preisträger Philip Seymour Hoffman und Joaquin Phoenix als Dodd und Freddy und Oscar-Nominee Amy Adams als Dodds berechnende Ehefrau.
Fazit: komplexes, anspruchsvolles Kino mit gelegentlichen erzählerischen Durststrecken, bei dem der Betrachter akzeptieren sollte, dass auch der Weg das Ziel sein kann.
Nächste Woche läuft in dieser Reihe „Hitchcock“.