
"Wie lange wollen wir leben? Natürlich ewig - oder am besten noch drei Tage dazu!" Mit launigen Worten begrüßte Heribert Zeller die Gäste und versprach eine gemeinsame Entdeckungsreise mit den beiden Protagonistinnen, denn es sollten Geheimnisse rund um das Thema Leben, Tod und Sterben aufgedeckt werden. Fast 200 Besucher waren gekommen. "Die beiden Damen haben kein Theaterstück mitgebracht, sondern die spielen das, was wir ihnen in den Mund legen", so der erste Vorsitzende des Hospizvereins Main-Spessart. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Hospizverein Main-Spessart hervor.
Diese Ankündigung griffen Christine Holzer und Simone Schmitt temperamentvoll auf und stellten dem Publikum rundheraus eindringliche Fragen: Wie alt fühlen Sie sich heute? Die Zurufe schwankten von zwölf Jahre bis 100 Jahre. An welches Essen erinnern Sie sich, wenn Sie an die Kochkünste Ihrer Großmutter denken? Wer von Ihnen würde eine Ewig-Leben-Pille einwerfen, wenn es sie denn gäbe?
Dutzende von Stichworten waren auf dem Flipchart zu sehen und auf dieser Grundlage schlüpften die Künstlerinnen spontan mit entsprechenden Requisiten in verschiedenste Rollen. Das war der sterbende Simon, der von der rigorosen Hospizbegleiterin besucht wird oder die originelle Hedwig, die in ihrem Mehrfamilienhaus zur Nachbarschafts-Zusammenführerin gewählt wird und sofort einen Strickkreis gründet: Warme Wollsocken, die man auch im Sarg sehr angenehm tragen kann. Der humorvolle Blick auf das Tabuthema kam hervorragend an. Das Publikum war begeistert und es konnte herzlich gelacht werden. Mit anhaltendem Applaus und Blumen bedankten sich die Gäste und die Vertreter des Hospizvereins, verbunden mit einer Einladung an die Tabutanten für das nächste Jahr.