„Comenius? Klar, da mach ich mit!“ Inzwischen ist in Schülerkreisen diese Reaktion der spontanen Begeisterung auf das entscheidende Stichwort längst keine Ausnahme mehr. Dass auch Eltern hier mit einer positiven Erwartung aufhorchen, kommt nicht von ungefähr. Die unter dem Comenius-Label von der EU geförderten Projekte dienen der internationalen Kooperation und dem kulturellen Austausch zwischen Schulen, Lehrern und Schülern. Eine nicht unwesentliche Rolle dabei dürfte die Tatsache spielen, dass durch die EU-Förderung für die teilnehmenden Schüler und Lehrer keine Kosten anfallen. Wer kann dazu schon nein sagen?
Aufwändige Vorbereitungen.
Und so machte sich im Oktober 2012 Realschullehrer Thorsten Lippert auf den Weg ins türkische Antalya, um nähere Informationen einzuholen und um potenzielle Kontaktpersonen auszukundschaften. Bei dieser Gelegenheit wurde am Strande von Antalya der zauberhafte Projektname „MAGIC“ (Media Awareness Generating Informed Citizens) kreiert, wodurch wichtige Aspekte der Medienkompetenz als Kernthema für die Projektarbeit festgelegt wurden.
Um die zuständige EU-Behörde davon zu überzeugen, dass das angestrebte Projekt förderungswürdig ist, musste im Vorfeld ein umfassendes Bewerbungsschreiben eingereicht werden. Organisator Thorsten Lippert freute sich, für sein sechzigseitiges Werk postwendend „grünes Licht“ zu bekommen und so traf er sich bald darauf in Tortosa (Spanien) mit Kollegen aus Slowenien, der Slowakei, Norwegen, den Niederlanden, Griechenland und Spanien, um Nägel mit Köpfen zu machen. Zurück in Karlstadt bekam er durch seine Kollegin Judith Schmitt willkommene Unterstützung und die Zielgruppe (Schüler der 9. Jahrgangsstufe) konnten umfassend informiert werden. Am Ende gab es von Schülerseite deutlich mehr Interesse als Plätze zur Verfügung standen. In einem Auswahlverfahren gaben die Weltoffenheit und die soziale Kompetenz der interessierten Schüler den Ausschlag.
Inzwischen tauschen sich die rund 70 Schüler aus den sieben EU-Ländern im projekteigenen Internetforum eifrig miteinander aus, informieren sich mit Blog-Beiträgen und Videofilmen gegenseitig über den aktuellen Stand ihrer eigenen Umfragen und Arbeitsschritte und helfen und ermutigen sich gegenseitig. Eine mit Spannung erwartete Sternstunde im Projekt ist wohl die internationale Begegnung von Angesicht zu Angesicht.
Begegnung in Holland
Sechs Schüler reisten zu einer Begegnung bereits unlängst nach Holland. Für sieben weitere Realschüler geht es Ende März 2014 nach Koper in Slowenien und im März 2015 dürfen die verbleibenden sieben Schüler im griechischen Thessaloniki endlich ihre Online-Partner auch persönlich kennenlernen.
Im Juni 2015 findet in Bergen (Norwegen) für alle beteiligten Lehrkräfte ein Abschlusstreffen statt, bei dem über die internationale Zusammenarbeit in den abgelaufenen zwei Jahren Resümee gezogen wird.