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Trennfeld
Es soll langsam wieder Normalität einkehren
Besuch aus dem Ahrtal in Trennfeld  (von links): Jonah, Klaus und Marita Kuhn, dahinter Jonas Sebastian, seine schwangere Frau Marina mit Töchterchen Elli und Claudia und Ingo Schäfer
Foto: Stefanie Engelhardt | Besuch aus dem Ahrtal in Trennfeld  (von links): Jonah, Klaus und Marita Kuhn, dahinter Jonas Sebastian, seine schwangere Frau Marina mit Töchterchen Elli und Claudia und Ingo Schäfer
Stefanie Engelhardt
 |  aktualisiert: 07.08.2023 02:58 Uhr

Claudia Schäfer war Initiatorin für eine Hilfsaktion aus Triefenstein und Umgebung. Durch Kontakt zu einer Weinkönigin in Dernau, einem besonders stark betroffenem Dorf im Ahrtal, wurde sie auf eine junge Familie aufmerksam, deren neues Haus fast komplett unter Wasser gestanden hatte - und half. Zum Glück war niemand in dem Haus, als die Flut in der Nacht kam. Jonas Sebastian konnte seine hochschwangere Frau Marina noch zu seinen Eltern bringen, bevor er am nächsten Tag sah, was die großen Wassermengen angerichtet hatten.

Das neue Haus von Jonas und Marina Sebastian zerstört, alle Leitungen kaputt, alles sanierungsbedürftig  - bevor überhaupt irgendein Mensch darin wohnte. Doch Jonas Sebastian machte sich gleich nach dem Rückgang des Wassers an die Arbeit. Er wollte für seine Familie das Haus wieder aufbauen. Für ihn war es keine Frage, dass er mit Frau und Kind in der Heimat im Ahrtal bleibt. Er bestellte neue Leitungen, neue Rohre, neue Kabel und arbeitete daran, das Haus wieder bewohnbar zu machen. In der Zwischenzeit kam Tochter Elli zur Welt. Heute ist Jonas Sebastian froh, dass er sein Haus wieder bewohnbar gemacht hat.

Viele in der Nachbarschaft sind dagegen noch nicht so weit. Für manche Familien ist es noch nicht einmal klar, ob ihr Haus stehen bleiben kann oder abgerissen werden muss. Auch die Menge an Sanierungsarbeiten ist für einige nicht zu bewältigen. Angst vor einer neuen Überflutung haben die Menschen nicht, denn es sind sich alle einig, dass diese Flut ein außergewöhnliches Zusammentreffen unglücklicher Umstände war. Aber vergessen können sie die Flut nicht, das wird noch lange in den Köpfen sein und müssen verarbeitet werden.

Noch immer die Bilder vor Augen

Dem Einen oder Anderen wird erst jetzt, nach der großen Anstrengung des Aufräumens, die ganze Erschöpfung und das Ausmaß der Zerstörung klar. Noch immer schwirren die Bilder vor den Augen, dass die Menschen auf den Dächern saßen und auf Hilfe warteten. Jonas Sebastian ist mit seiner Familie an Weihnachten in sein saniertes Heim eingezogen, in Kürze erwarten sie ihr zweites Kind.

Jetzt kamen die Familie nach Trennfeld, um Claudia und Ingo Schäfer sowie Marita und Klaus Kuhn zu besuchen. Eine Freundschaft ist zwischen diesen Familien entstanden. Nach dem Unglück war die Familie schon einmal in Trennfeld, da der Helferkreis um Claudia Schäfer einen Urlaub ermöglichen wollte, damit sie einmal wieder etwas anderes als Zerstörung sehen konnten. Marita und Klaus Kuhn waren im letzten Jahr zu einem Gegenbesuch im Ahrtal.

Marina und Jonas Sebastian mit Tochter Elli sind sich einig, dass durch Hilfsaktionen wie den Helferkreis von Triefenstein und Umgebung sehr gute Freundschaften entstanden sind. Sie haben sehr viel Menschlichkeit erfahren und hoffen, dass für alle Betroffenen bald wieder ein Stück Normalität einkehren kann.

 
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