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LOHR
Es geht um die Bratwurst: Mehrere Interessenten für Marktplatz
Die Bratwurstbude von Otto Bernard beim Probestehen an der Sparkasse.
Foto: Björn Kohlhepp | Die Bratwurstbude von Otto Bernard beim Probestehen an der Sparkasse.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:11 Uhr

Es schaut gut aus für eine baldige Rückkehr eines Bratwurststandes an den Lohrer Marktplatz. Inzwischen hat die Stadt den Bedarf erkannt, allerdings geht es nun zwischen verschiedenen Interessenten um die Wurst. Angeblich sind es drei.

Ein Interessent ist Otto Bernard, 77, der zwischen den Jahren zwei Wochen mit einer Sondernutzungserlaubnis vor der Castell-Bank stand. 20 Jahre lang hatte der Gastronom bereits einen Imbissstand am Marktplatz – und dort möchte er nun auch wieder hin.

Alten Imbisswagen wieder hergerichtet

Er hat seinen alten und zwischendurch verkauften Imbisswagen nun wieder hergerichtet. Vor der Castell-Bank sei es außer am Weihnachtsmarkt nicht zufriedenstellend gelaufen, was aus seiner Sicht am Wetter und an der Weihnachtszeit gelegen hat, in der viele frei haben.

Doch wo am Marktplatz passt der recht große Wagen hin? Am Montag hatte er mit der Stadt einen Termin zum Probestehen an der Seite der Sparkasse, wo es vom Marktplatz zum Schlossplatz geht. Doch Bernards Kleinbus sprang nicht an und am Nachmittag hatte der Bürgermeister keine Zeit.

Wenig Platz neben Sparkasse

Bernard wollte es aber selbst wissen, zog den Imbiss die Fußgängerzone hinauf und stellte ihn neben die Sparkasse, mit einem Meter Abstand zur Wand. Sein Urteil: „Sich da hinzustellen ist sinnlos.“ In seiner Sondernutzungserlaubnis für den Platz vor der Castell-Bank hieß es ausdrücklich, dass der Rollatorweg frei bleiben müsse. Neben der Sparkasse steht er aber schon bei weniger als einem Meter Abstand zur Bank auf dem Rollatorweg.

Zwischendurch kam der Lohrer Johann Schwind vorbei und machte Bilder. Da könne der Imbisswagen auf keinen Fall stehen, sagte Schwind. Aus Gründen des Brandschutzes nicht, wegen des Rollatorweges und weil die Mitarbeiter hinter den Fenstern darüber durch Bratwurstdüfte belästigt würden. Schwind sah nur eine Lösung: den Schlossplatz.

Unbeliebter Schlossplatz

Auf den Schlossplatz will Bernard aber auf keinen Fall. „Zum Schlossplatz läuft niemand hinter, da geh ich lieber in eine andere Stadt.

“ Bernards Lösung für den Marktplatz: „Ideal wäre es wenn die Stadt einen Baum wegmachen würde.“ Tatsächlich hatte Lohrs Pressesprecher Dieter Daus schon Anfang Dezember auf Anfrage mitgeteilt, dass für einen neuerlichen Imbiss am Marktplatz „gewisse bauliche Veränderungen vor Ort erforderlich“ würden.

Die Stadt sei zudem für einen Imbiss, der „auch wieder längere Zeit Bestand“ habe, was eher für einen festen Imbiss spräche. So sei es auch ihm signalisiert worden, sagte Bernard.

Brüder Aytac haben auch Interesse

Weitere Interessenten sind die in der Lohrer Gastronomieszene leidlich bekannten Aytac-Brüder, die den Imbiss auf dem Obi-Parkplatz betreiben und den Marktplatz gern als zweiten Standort hätten. Mehmet Aytac, 55, der zwischen 2010 und 2015 das Lohrtorstüble hatte, hat schon einen mobilen Imbiss im Auge, den er bei einer Zusage der Stadt kaufen würde: „Was Kleines, was Außergewöhnliches, was nicht jeder hat“, sagt er.

Näheres möchte er nicht verraten. Der Imbiss würde aber locker neben die Sparkasse passen. Selbst wenn er den Standort im Wechsel mit Otto Bernard oder sogar noch einem weiteren Interessenten teilen müsste, würde ihm das nichts ausmachen.

Nur an den Schlossplatz möchte auch er nicht: „Wenn die Stadt sagt Schlossplatz, kann ihn der Bernard haben.“ Sein Bruder Erol, 57, hatte früher am Marktplatz den „Zapfhahn“, das spätere „Rathaus-Café“, in dem bis vor kurzem das „Hanoi“ war. Dort habe sein Bruder mit Bernard zusammen Bratwurst verkauft.

Früher kein Interesse der Stadt

Erol Aytac, so sagt sein Bruder, habe schon vor zwei, drei Jahren einen Antrag gestellt, neben Karins Imbiss an den Marktplatz zu dürfen. Doch aus dem Rathaus habe es eine Absage gegeben mit der Begründung, dass nach dem Auslaufen der Lizenz für Karin Greser 2018 kein Imbiss am Marktplatz mehr erwünscht sei. Auch er selbst habe auf mündliche Anfrage dasselbe gesagt bekommen, sagt Mehmet Aytac.

Doch nachdem Karin Greser im Frühsommer aufhörte, hat sich die Meinung im Rathaus offensichtlich geändert. Man sehe bei der Stadt „einen gewissen Bedarf für Imbisswaren in Form eines schnellen Straßenverkaufs“, so Dieter Daus.

Mehmet Aytac in seiner Imbissbude vor dem Obi. Er möchte mit seinem Bruder in die Innenstadt.
Foto: Björn Kohlhepp | Mehmet Aytac in seiner Imbissbude vor dem Obi. Er möchte mit seinem Bruder in die Innenstadt.
 
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