
Am Dienstag, 15. Oktober, um 19 Uhr, liest G. H. H. im Kulturkeller des Weinhauses Mehling in Lohr aus seinem gerade veröffentlichten Roman "Der eine Sohn mit Saxophon". Musikalische Einlagen gibt Gerhard Kunkel mit seinem Saxophon, der Eintritt ist frei.
Das Stattkino und der English Filmclub des Franz-Ludwig-von-Erthal-Gymnasiums zeigen zudem den Film "Der Spitzenkandidat - The Frontrunner" von Jason Reitman am Mittwoch, 16. Oktober, um 18 Uhr in der englischen Originalfassung mit englischen Untertiteln und um 20.30 Uhr in der deutschen Synchronfassung im Kulturkeller.
Es sei ein Glücksfall, dass Georg, der unter dem Kürzel G. H. H. publiziert, angeboten hat, vor der Vorstellung seines Romans auf der Frankfurter Buchmesse in den Keller zu kommen und aus seinem Roman "Der eine Sohn" - und vielleicht auch aus dem gerade entstehenden Werk - zu lesen, teilen die Veranstalter mit. Der Roman beschreibt die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg: Ein Soldat kehrt aus der Kriegsgefangenschaft in Frankreich im März 1920 in das Pfarrhaus zurück, in dem er aufgewachsen ist. Ort der Handlung sind das Dorf Heiligenfelde und dessen Nachbarorte in der Altmark. Der Vater des Soldaten ist Pfarrer, die Mutter ist sechs Wochen zuvor gestorben. Vater und Sohn sind zum ersten Mal auf das Gespräch miteinander angewiesen. Um das, was sich aus dieser Konstellation ergibt, geht es in dem Roman.
G.H.H., als Sohn einer Gymnasiallehrerin und eines Kunsthistorikers 1961 geboren, führt ein Leben für die Kunst. Vor seiner Promotion in Kunstgeschichte hat er drei Jahre als DAAD-Stipendiat in Venedig verbracht, war danach Stipendiat am Historischen Archiv in Florenz und natürlich durften viele Aufenthalte in Paris nicht fehlen.
Einen Tag später folgt der Film "Der Spitzenkandidat". Exzellenten Kritiken zum Trotz: Mit der Geschichte über den denkwürdigen Wahlkampf des Präsidentschaftskandidaten Gary Hart - verkörpert von Hugh Jackman - konnte in Deutschland wohl niemand etwas anfangen und so verschwand der Film klanglos nach zwei Wochen von den Leinwänden. "Der Spitzenkandidat" verfolgt den Aufstieg und Fall von Senator Hart, der ein großer Hoffnungsträger für junge Wähler war und 1988 bereits als Spitzenkandidat der Demokraten bei der Präsidentschaftsvorwahl galt. Doch dann brachte eine außereheliche Affäre mit Donna Rice seine gesamte Kampagne ins Wanken. Zum ersten Mal verschmolzen Boulevardjournalismus und politischer Journalismus miteinander – und Senator Hart war gezwungen, aus dem Rennen um die Präsidentschaft wieder auszusteigen. Dies hatte tiefe und nachhaltige Auswirkungen auf die US-Politik und die gesamte Weltbühne.
Der Film behandelt also prototypisch die Wende der amerikanischen Medien von politischen Inhalten zu Enthüllungsstorys der Kandidaten. Wegen einer Affäre zurücktreten? Auf so ein Ansinnen würde Donald Trump wahrscheinlich mit amüsiertem Unverständnis reagieren. Jason Reitman hat diesen Schlüsselmoment des amerikanischen Kulturwandels in der Tradition von Robert Altman als spannenden Wahlkampfthriller inszeniert.