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Gemünden
Erstmals auch Schüler im Abschlussjahrgang
Die Abschlussklassen der Theodosius-Florentini-Schule mit Schulleiter Carsten Klafke (Zweiter von links).
Foto: Ferdinand Heilgenthal | Die Abschlussklassen der Theodosius-Florentini-Schule mit Schulleiter Carsten Klafke (Zweiter von links).
Ferdinand Heilgenthal
 |  aktualisiert: 08.02.2024 21:12 Uhr

Erstmals nach der Öffnung für Jungen vor sechs Jahren konnten neben 41 Schülerinnen auch 15 Schüler der Theodosius-Florentinischule der Kreuzschwestern (ehemals Mädchenbildungswerk) ihre Abschlusszeugnisse in Empfang nehmen.

Schulleiter Carsten Klafke erinnerte in seiner Rede an die Zeiten der Veränderungen. Vor der Feierstunde im großen Festsaal hielten Pfarrerin Adelheid Augustin und Lehrer Christian von Rhein den Gottesdienst in der Klosterkirche.

Unter dem Applaus der Festgäste sagte Klafke: "Erstmals in der Geschichte der Schule kann ich bei einer Abschlussfeier die Anrede für beide Geschlechter verwenden." Er zählte einige Beispiele auf, was nach den Vorbereitungen und Vorüberlegungen vor sechs Jahren zu erledigen war. Zuerst wurde ein neuer Name gesucht, denn ein Junge hätte wohl kaum in eine "Mädchenbildungswerk" besucht. Mit dem Schweizer Sozialreformer Pater Theodosius Florentini fand man einen würdigen Namensgeber.

Jungs  sind keine Besonderheit mehr

Dann galt es für die Lehrkräfte, sich auf die neue Situation vorzubereiten und fortzubilden, wozu auch spezielle Symposien zählten. Die Veränderung wurde damals durchaus kritisch beäugt, manche Lehrerinnen hätten anfangs doch lieber weiter reine Mädchenklassen gehabt und besorgte Eltern fragten bei der Anmeldung, ob ihr Sohn der einzige Junge in der Klasse sei. Heute rufe das bei allen ein leichtes Schmunzeln hervor, die Jungs gehören zum Alltag und zum täglichen Schulbild. Die Diskussionen im Unterricht seien lebhafter geworden. Der Gesamtnotendurchschnitt liegt bei 2,45, acht Schülerinnen und Schüler haben im Durchschnitt eine Eins vor dem Komma.

"Summa summarum: Auch der erste Jahrgang mit knapp 30 Prozent Jungen hat das Ziel der Realschule erfolgreich erreicht und auch den ersten gemeinsamen Tanzkurs mit Mädchen und Jungs aus der eigenen Schule – wenn auch in der Minderzahl – absolviert".

Zwei verrückte Jahre

Die Schülerinnen und Schüler hätten wegen Corona in den "verrückten zwei letzten Jahren" auf vieles verzichten müssen, auch auf den Abschlussball. Dazu kamen Quarantäneregeln, Onlineaufgaben, Abstandsgebot und vieles mehr. Im Leben laufe nicht immer alles nach Plan. "Da ist es gut, wenn man tiefgründige Wurzeln hat, in der Familie, im Freundeskreis oder im Glauben. Dann kann man auch lange Dürreperioden, wie wir sie klimatisch und psychisch immer stärker erleben, gut überstehen". Krisen gäben immer auch die Chance für Veränderung, die man nutzen könne.

"Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt so ist, wie sie ist. Es wäre nur deine Schuld, wenn sie so bleibt", zitierte Klafke aus dem Song "Deine Schuld" von den Ärzten. Er dankte allen, die die Schülerinnen und Schüler unterstützt haben, Eltern, Angehörigen, Kreuzschwestern und Lehrerinnen und Lehrern, und wünschte dem Jahrgang viel Erfolg und alles Gute für den weiteren Lebensweg. Glückwünsche überbrachten auch Vertreter des Elternbeirates und des Fördervereins.

 
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