
Die erste Streuobstradltour von Landratsamt Main-Spessart, ILE MainWerntal und der Kreisgruppe des BUND Naturschutz am Sonntag, 28. April, mit etwa 40 Teilnehmenden war ein Erfolg. Das teilt das Landratsamt in einer Pressemitteilung mit, der folgende Informationen entstammen.
Die Tour im Gebiet der ILE verband Streuobstthemen wie Verwertung, Pflege der Kulturlandschaft und Erhalt der Biodiversität und förderte den Austausch. Die Radltour war ein Ergebnis des "Runden Tisch Streuobst im Gebiet der ILE MainWerntal" im vergangenen September. "Die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Landschaftspflege, Naturschutzverbänden und Naturschutzbehörde ist bedeutsam für die Gestaltung unserer Kulturlandschaft. Die heutige Veranstaltung bringt diese Akteure in lockerer Atmosphäre an einen Tisch", sagte Landrätin Sabine Sitter.
Förderung des Artenreichtums
Die Tour führte zunächst nach Reuchelheim zur Kelterei "Fruchtverliebt". Stefan Veeh zeigte die Packpresse, die er von der Streuobstanlage Sachserhof übernommen hat und die zu den Kelterzeiten fast täglich im Einsatz ist. Das Verkeltern stelle nicht nur einen Produktionsprozess dar, sondern ein Erlebnis, bei welchem der eigene Saft hergestellt werde, so Veeh.
Auf dem Weg zwischen Reuchelheim und der Streuobstanlage Sachserhof erläuterte Streuobstberaterin Michelle Horn mit einer Fotomontage, wie Streuobstbäume an Straßen- beziehungsweise Wegrändern das Landschaftsbild bereichern können und als verbindendes Element den Artenreichtum fördern.
Innovative Verwertungsideen für das Grünland
Am Sachserhof luden Familie Dehmer und Helmut Rüth zur Besichtigung der Streuobstanlage ein, die sie in den 90er Jahren vor der Fällung retteten. Diskutiert wurde, wie Streuobstwiesen zu bewirtschaften sind. Aufgrund rückläufiger Viehbestände im Landkreis sinkt der Heu- beziehungsweise Grünlandbedarf. Gleichzeitig fördert eine extensive Mahd oder Beweidung aber den Blütenreichtum der Wiesen. Innovative Verwertungsideen für das Grünland zum Erhalt der Artenvielfalt wurden deshalb gewünscht.
Die letzte Station der Streuobstradltour war in Binsfeld bei Familie Kropp-Schönland, die gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband Main-Spessart und mit Fördermitteln des Bayerischen Umweltministeriums verbuschte Streuobstwiesen am Brückberg freigestellt hat. Dadurch konnte der Artenreichtum gesichert werden. Stefan Schönland zeigte dabei die Familienbrennerei.
Die Verantwortlichen wollen weitere Netzwerkveranstaltungen organisieren. Wer ein solches Treffen ausrichten möchte, kann sich bei Michelle Horn-Cetinköprülü unter Tel.: (09353) 7931875 oder Susanne Keller unter Tel.: (09363) 801701 melden.