Eindrucksvoll meldeten sich die Glasf'lder Narren nach vier Jahren Pause am Freitag mit ihrer Fremdensitzung zurück. Gleich mehrere Premieren gab es in der ausverkauften Sitzung, die im neuen Bürgerhaus stattfand. Erstmalig gab es neben einem eigenen Tanzmariechen eine Showtanzgruppe sowie ein Männerballett aus Glasofen. Im neuen Saal hatte zum ersten Mal auch die gesamte siebenköpfige Glasf'lder Big Band Platz, die den Abend eröffnete und musikalisch umrahmte.
Als "erstes Highlight des Abends" kündigte Andreas Sauer, der den Abend moderierte, die Minigarde der Altfelder Laabfrösch an. Elina und Lorina Stöhr überzeugten das Publikum daraufhin mit ihren schnellen synchronen Tanzschritten. Im Anschluss tagten die Ortsvereine aus Glasofen und besprachen und besungen den ein oder anderen "Skandal in Glasefeld".
Neues "Ortschild" für Glasofen
Als Trachtenpaar verkleidet überreichten anschließend Bürgermeister Thomas Stamm und Christian Menig auf der Bühne Heinz Matschiner ein neues "Ortschild" mit dem Schriftzug "Glasofen Kulturerbe Hochzeitszug". Der Gesang- und Trachtenverein aus Glasofen setzt sich für den Erhalt und die öffentliche Inszenierung des Evangelischen Hochzeitszugs ein. Erst vor kurzem wurde der Hochzeitszug zum Immateriellen Kulturerbe hinzugefügt, was Stamm und Menig mit ihrer Geste honorieren wollten.
Als "faulen Zauber" bezeichnete Sauer die folgende Zaubershow von Anja Goller und Daniel Wiesmann, die unter anderem Seifenblasen in ihren Händen verschwinden ließen oder eine Elektrokerze auspusteten. Aus seinem Alltag mit dem "altersbedingten Aufmerksamkeitsdefizit" berichtete Karl Wolf und sorgte für viele Lacher im Publikum. Für tänzerische Abwechslung sorgte die Lorbser Nachwuchsgarde, die die Zuschauer und Zuschauerinnen mit zahlreichen Spagaten und schnellen Bewegungsabläufen in ihren Bann zogen.
Die zwei Putzfrauen Silvia Schäfer und Elli Wolf freuten sich über die erste Feuerwehrfrau in Glasofen und tauschten sich noch über weiteres Ortsgeschehen aus. Die Gruppe "fleißige Handwerker" sorgte mit ihrer Vorführung von Tätigkeiten, die sie machen würde, wenn sie nicht gerade auf der Bühne stehen würde, für viele Lacher und Applaus vom Publikum.
Das erste Mal mit eigenem Tanzmariechen
Für Stimmung und Konfetti auf der Bühne sorgte die Feier-Kapell'n, die mit ihren Spielzeuginstrumenten musizierten und sich über Parkverbote und Facebookpartys in Glasofen lustig machten. Zum ersten Mal gab es mit Mia Thorun ein eigenes Tanzmariechen. Thorun, die sich selbst trainiert, wirbelte rhythmisch über die Bühne und beeindruckte mit ihrer Choreografie den ganzen Saal.
Die "Gehbrüder – schwere Zeiten" ließen die Corona Pandemie Revue passieren und beklagten in lustiger Art und Weise auch über das schwere Leben nach Corona. Für die nächste Tanzeinlage sorgten dann Stamm und Menig, die zusammen mit Heinz Matschiner auf der Bühne das Tanzbein schwangen.
Männerballett feiert Debüt in Glasofen
Danach folgte gleich die nächste Premiere, der erste Auftritt des Männerballetts aus Glasofen. Unter dem Motto "Baywatch" überzeugten die Tänzer mit Hebefiguren und einer Surfeinlage. Das Publikum war von dem ersten Auftritt vor heimischem Publikum begeistert und forderte lautstark eine Zugabe.
Über sein außergewöhnliches Problem, nicht zu wissen wohin mit seinem Geld, berichtete Achim Fertig als der "Berchprotz". "Was soll man mit so viel Geld machen?", fragte Fertig das Publikum und verteilte 500 Euro Scheine im Saal. Umso mehr freute er sich wie alle anderen Teilnehmenden über den "Glasefelder Faschingsorden", denn den gebe es nicht zu kaufen.
Als "Comedy as its best" wurden das Duo "Berchschneider und Ruckdäschel" von Sauer angekündigt. Vom Ruckdäschel bekam dann der Berchschneider auf der Bühne Nachhilfe darin, wie er stilvoll Frauen anspricht. Kleinlaut wurde der Berchschneider erst, als seine dominante Partnerin als dritte im Bunde auftauchte.
Den krönenden Abschluss gab es mit der letzten Prämiere und der "Glasf'lder Schautanzgruppe", die erfolgreich ihr Debüt feierte. Sie nahmen die Zuschauer und Zuschauerinnen tänzerisch mit auf eine Reise in das Reich der Mitte. Zurück in die Heimat ging es dann wieder mit dem "Glasf’lder Lied". Dafür versammelten sich alle Aktiven auf der Bühne und sangen zusammen mit dem Publikum, was die Fremdensitzung so abrundete.
In einer früheren Version dieses Artikels waren Petra Sauer und Elli Wolf als "Putzfrauen" genannt. Wir haben den Fehler korrigiert und bitten, ihn zu entschuldigen.