
Ein ganz besonderer Tag für zwei Bewohner der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth: Am vergangenen Samstag fand die erste Hochzeit überhaupt in der Dorfgemeinschaft statt. Die Hohenrother Edeltraut und Michael, die seit zwölf Jahren ein Paar sind, gaben sich im Standesamt von Gemünden im kleinen Kreis das Ja-Wort. Das teilt der Verein SOS-Kinderdorf in einem Schreiben mit, dem folgende Informationen entnommen sind. Die Hochzeit ist ein wichtiges Zeichen für das Recht auf Gleichberechtigung und Selbstbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigung – auch sie dürfen selbstverständlich heiraten und ihre Liebe feiern.
Nach der standesamtlichen Trauung genoss das frisch vermählte Paar mit ihren engsten Angehörigen und Freunden ein festliches Mittagessen in einem nahegelegenen Gasthof in Langenprozelten, gefolgt von Kaffee und Kuchen. Dabei durfte auch das Anschneiden der in der Hohenrother Bio-Bäckerei gefertigten Hochzeitstorte durch das Brautpaar nicht fehlen.
Am späten Nachmittag kehrte die Hochzeitsgesellschaft in die Dorfgemeinschaft zurück, wo im großen Saal ein Sektempfang stattfand. Alle Bewohner und Bewohnerinnen waren eingeladen, um diesen besonderen Tag mitzufeiern. Der Saal war festlich geschmückt, und vor dem Eingang stand ein symbolisches Herz, das von der Hohenrother Metallwerkstatt gefertigt wurde. Die Schnüre, die das Herz durchzogen, wurden von der Textilweberei gespannt. Traditionell schnitten Edeltraut und Michael sich ihren Weg durch das Herz und stiegen hindurch – ein Zeichen für den gemeinsamen Weg, den sie nun als Ehepaar beschreiten.
Gleichberechtigung und Recht auf Selbstbestimmung
Im Anschluss an den Empfang wurde gesungen, getanzt und gelacht. Die Hochzeit in Hohenroth war nicht nur ein Fest der Liebe, sondern auch ein wichtiges Zeichen für die Inklusion und das Recht von Menschen mit Beeinträchtigung auf Normalität. "Es ist uns eine Freude und Ehre, dieses wunderbare Paar an ihrem großen Tag begleiten zu dürfen", betonte Mario Kölbl, Einrichtungsleiter der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth. "Die Liebe kennt keine Grenzen, und auch Menschen mit Beeinträchtigung haben das Recht, ihr Leben nach ihren Wünschen zu gestalten – dazu gehört natürlich auch das Heiraten."
Weitere Informationen zur Dorfgemeinschaft finden sich auf www.sos-dg-hohenroth.de
Ich finde es ehrlich gesagt etwas übergriffig, wenn erwachsene Leute nur mit Vornamen angesprochen werden - das passiert doch bei anderen glücklichen Brautpaaren auch nicht.