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MÜHLBACH
Erst zaghafte Küsse im Liebesnest
Junges Paar: Die Burg-Lichtspiele Karlstadt-Mühlbach zeigen am Sonntag, 22. Juli, um 11.15 Uhr sowie am Dienstag und Mittwoch, 24. und 25. Juli, jeweils um 20 Uhr den Film „Moonrise Kingdom“.
Foto: TOBIS-FILMVERLEIH | Junges Paar: Die Burg-Lichtspiele Karlstadt-Mühlbach zeigen am Sonntag, 22. Juli, um 11.15 Uhr sowie am Dienstag und Mittwoch, 24. und 25. Juli, jeweils um 20 Uhr den Film „Moonrise Kingdom“.
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 |  aktualisiert: 22.07.2012 12:04 Uhr

Die Burg-Lichtspiele Karlstadt-Mühlbach zeigen am Sonntag, 22. Juli, um 11.15 Uhr sowie am Dienstag und Mittwoch, 24. und 25. Juli, jeweils um 20 Uhr den Film „Moonrise Kingdom“.

Im vergangenen Jahrzehnt besetzte der Filmemacher Wes Anderson mit seinen schrulligen Filmen eine feste Nische im amerikanischen Kino. Wie seine Kollegen Terrence Malick oder Joel und Ethan Coen lässt sich auch Anderson nicht gerne von den Studiobossen Hollywoods in seine Arbeit hineinreden, sondern pflegt bewusst seinen persönlichen, mitunter eigenwilligen Stil.

„Moonrise Kingdom“, der Eröffnungsfilm des diesjährigen Festivals von Cannes, gilt als sein bisher persönlichstes Werk. Deutlich knüpft der Meister kauziger Kultkomödien mit dieser charmanten Ausreißergeschichte an seine frühen Filmerfolge an, mit denen er nicht nur seine eingeschworene Fangemeinde, sondern auch breitere Publikumsschichten zu begeistern wusste.

Die Filmhandlung führt zurück ins Jahr 1965. Irgendwo an der Küste Neuenglands büxt der zwölfjährige Sam aus einem Ferienlager aus, um mit seiner heimlichen Freundin, der frühpubertären Anwaltstochter Suzy, durchzubrennen. Versteckt in einer romantischen Bucht bauen sie ein kindlich-unschuldiges Liebesnest, das sie „Moonrise Kingdom“ nennen, baden, malen und tanzen und tauschen einen ersten, noch zaghaften Kuss.

Doch ihr Traum von einem unabhängigen Leben zu zweit ist nur von kurzer Dauer, denn Hals über Kopf haben sich die neurotischen Eltern, der dämliche Sheriff, ein orientierungsloser Oberpfadfinder nebst starrköpfiger Sozialarbeiterin in eine chaotische Suchaktion gestürzt, bei der die aufgeschreckten Erwachsenen vor allem über ihre eigenen Fallstricke stolpern.

Wes Anderson hat in „Moonrise Kingdom“ wieder ein ganz eigenes, exzentrisches Universum erschaffen, so wie es nur er vermag. Selten hat er überzeugender alle Stärken seines stilistischen Repertoires ausgespielt wie in dieser mit überbordender Fantasie, Situationskomik und absurder Poesie randvoll angefüllten Wundertüte. Die Farbgebung im detailverliebte Retrodekors harmoniert wunderbar mit dem rabenschwarzen Humor; der exzellente Score vereint liebevoll unterschiedliche Musik-Stile; Selbstzitate und Anspielungen auf die Filmgeschichte sowie kleine Absonderlichkeiten am Handlungsrand generieren einen doppelbödigen Mikrokosmos á la Anderson, bevölkert von einem bunten Sammelsurium teils recht absonderlicher Charaktere.

Diese werden verkörpert durch ein spielfreudiges Ensemble mit Stars wie Bruce Willis, Bill Murray, Tilda Swinton, Edward Norton, Frances McDormand, Harvey Keitel und, last not least, den beiden wundervollen Debütanten Jared Gilman als Sam und Kara Hayward als Suzy. Fazit: Ein Film für all diejenigen, die sich ihre Träume bewahrt haben und von niemandem nehmen lassen wollen und nach dessen tieferem Sinn nur Spielverderber fragen. Der Film ist freigegeben ab zwölf Jahre.

 
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