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LENGFURT
Eröffnung Edeka-Markt: Versorgung verbessert
Kirchlicher Segen für den neuen Supermarkt in Lengfurt: Im Beisein vieler geladener Gäste spendete Pfarrer Matthias Wolpert den kirchlichen Segen. Rechts daneben Inhaber Bernd Kühhirt.
Foto: Joachim Schwamberger | Kirchlicher Segen für den neuen Supermarkt in Lengfurt: Im Beisein vieler geladener Gäste spendete Pfarrer Matthias Wolpert den kirchlichen Segen. Rechts daneben Inhaber Bernd Kühhirt.
Von unserem Mitarbeiter Joachim Schwamberger
 |  aktualisiert: 30.11.2010 20:39 Uhr

Man sah ihnen die Erleichterung bei der offiziellen Präsentation des neuen Edeka-aktiv-Marktes am Montag in Lengfurt an: Die Familie Bernd, Heidrun, Juliane und Diana Kühhirt hat eine anstrengende Zeit hinter sich gebracht. Am Dienstag kamen dann die Kunden in Scharen zur Neueröffnung am gewohnten Standort.

Eine Wiedereröffnung alleine wäre nichts Besonderes. Im Falle von Kühhirts Lebensmittelmarkt waren die Umstände aber keineswegs alltäglich. Immerhin 16 Monate war der Betrieb geschlossen. Am 19. Juli vergangenen Jahres ging das Geschäft an der Homburger Straße in Lengfurt in Flammen auf. Die Ursache ist bis heute nicht geklärt. Erst ein halbes Jahr vorher hatte Kühhirt ein paar hunderttausend Euro in die Modernisierung seines Marktes investiert.

Nicht nur das hat Kühhirt geschmerzt, sondern auch das Schicksal seiner rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Er hat ihnen sofort eine Wiedereinstellungsgarantie gegeben, wenn der Markt wieder eröffnet wird. Einen Teil von ihnen konnte er in seinem Edeka-Markt in Esselbach und in seinem Kupsch-Markt in Marktheidenfeld einsetzen. „Damit war die wichtigste Kuh vom Eis“, sagt er rückblickend. Heute beschäftigt er im neuen Markt etwa 30 Männer und Frauen.

Triefenstein ohne seine gewohnte Einkaufsmöglichkeit? Dagegen hatten die Kunden etwas einzuwenden. „Kommt so schnell wie möglich wieder. Ein so lebendiger Ort wie Triefenstein ohne Lebensmittelmarkt – das ist ein Alptraum.“ Solche und ähnliche Zitate hätten ihm Mut gemacht, erklärt Kühhirt. Auch der Unternehmer wollte diesen Mangel-Zustand möglichst kurz halten.

Dass das Verhältnis zwischen Kunde und Kaufmann recht innig ist, beweist der Tag der Wiedereröffnung: Kühhirt und viele Kunden begrüßten sich per Du und ehrlichem Handschlag.

Verkauf lief in Zelt weiter

Innerhalb kurzer Zeit nach dem Brand hielt ein „abgespeckter“ Verkauf in einem großen Zelt die Versorgungslage von Triefenstein stabil. „Wir waren immer für die Bewohner da, und sie dankten es uns durch ihre Kundentreue“, freut sich Kühhirt heute. Trotzdem wollte er den Menschen diese Notlösung nicht zu lange zumuten. Rasch wurden Neubaupläne entwickelt. Die aber gerieten plötzlich in eine Sackgasse. Die Gemeinde habe ihn maßgeblich unterstützt, berichtet Kühhirt. Andere Behörden machten allerdings verschiedene Auflagen, darunter eine geforderte Hochwasserausgleichsfläche für den vergrößerten Markt. Ein Jahr länger als erwartet habe das Genehmigungsverfahren gedauert, erinnert sich Kühhirt.

Vor fünf Monaten war dann alles abgesegnet, auch dank der Mitstreiter aus der Edeka-Zentrale in Rottendorf. Was aus den Bemühungen wurde, kann man jetzt sehen.

Der neue Markt hat eine Verkaufsfläche von 1250 Quadratmetern; vorher waren es rund 800. Die Warenpräsentation ist übersichtlicher, die Gänge sind breiter, das Sortiment ist größer.

„Unser Markt sollte immer auch ein Kommunikationszentrum für die Kundschaft sein“, versichert Kühhirt. „Dazu trägt jetzt auch die Bäckerei Rösner bei, die im Eingangsbereich zu finden ist und Sitzplätze zum gemütlichen Plausch bereithält.“ Die Würzburger Bäckerei Rösner spendete zur Eröffnung jeweils 125 Euro an die vier Triefensteiner Kindergärten.

Angst, dass Kunden inzwischen nach Marktheidenfeld oder Erlenbach abgewandert sind, hat Kühhirt nicht. „Die meisten wollen keine Ampel-Strecke zurücklegen und sich auf lange Parkplatzsuche begeben. Besonders an Wochenenden sind die Einkaufszentren arg überlaufen.“

Und: Das Vertrauensverhältnis, das sich in Jahren aufgebaut habe, lasse sich nicht so einfach wegwischen. Kühhirt und seine Familie schauen deshalb äußerst optimistisch in die Zukunft.

 
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